Nachdem der 12-jährige Bobby und sein bester Freund Kevin auf ihrem Schulweg entführt und in ein abgelegenes Haus verschleppt wurden, erwartet sie eine Nacht voller Angst und Terror. In der Hoffnung seinem Gefängnis entkommen zu können, schleicht Bobby durch die dunklen Hallen des Hauses - in ständiger Furcht vom Entführer bemerkt zu werden. Ihm gelingt die Flucht, aber als er die Hilfeschreie seines Freundes hört, beschließt er, dass er Kevin nicht allein zurücklassen kann.
Aus einem Storynichts, denn diese Geschichte passt problemlos auf einen Bierdeckel, zauberte David Charbonier einen feinen, kleinen Reißer, der durchweg spannend ist und vor allem auch sofort loslegt.
Produziert hat das ganze Rick Rosenthal, der für diverse Halloween Teile verantwortlich zeichnet – von daher konnte das eigentlich nicht schiefgehen.
Doch BOY BEHIND THE DOOR ist kein reiner Horrorthriller, sondern auch eine Ode an die Freundschaft – und hat einen gewissen STAND MY BE-Touch. Die beiden Jungs bringen eben diese auch wunderbar rüber, so dass man glauben könnte, dass sie auch im realen Leben Kumpels sind.
Am Anfang versteht man erst einmal wenig bis gar nichts. Die Hintergründe der Entführung werden erst im Laufe des Films herausgearbeitet, wobei da auch die ein oder andere Überraschung auf den Zuschauer wartet.
Was mir auch sehr gut gefallen hat ist, dass Bobby jede Menge Fehler macht, was natürlich seinem Alter geschuldet ist. Anfangs ist er auch erschrocken darüber, dass er seinem Entführer wehtut und entschuldigt sich gar dafür, im Laufe des Films begreift er allerdings, dass es um sein Leben geht und wehrt sich aktiv. Gerade diese Entwicklung wird toll herausgearbeitet.
Für eine so kleine Firma wie LIGHTHOUSE ist auch hier die Synchronisation absolut überzeugend. Die Stimmen sind hervorragend ausgewählt. Ich weiß gar nicht, wie die es schaffen mit einem kleinen Budget solch gute Arbeit abzuliefern, Da kenne ich Majors, deren Synchronisation deutlich schlechter ist.
Fazit: Ein wirklich gelungener, weil spannender Thriller mit teilweise durchaus interessanten Entwicklungen und Wendungen. Die Jungs spielen toll auf und die Regie ist top. Für mich ein kleiner Geheimtipp - auch wegen de ungewöhnlichen Genre-Kombination.