Nach der Romanvorlage „La figlia oscura“ von Elena Ferrante inszenierte Maggie Gyllenhaal ihr Spielfilmdebüt als Regisseurin mit Olivia Colman in der Hauptrolle. Die von ihr gespielte Leda Caruso macht Urlaub auf der griechischen Insel Spetses. Auf der Suche nach Erholung und Ruhe zum Arbeiten trifft sie nicht nur auf eine enervierende Großfamilie, sondern wird auch an ihre eigene schmerzhafte Vergangenheit erinnert.
Und so fährt man zweigleisig, es wird zwischen der Gegenwart und mit fortschreitender Laufzeit verstärkt eingesetzter Rückblenden gewechselt, die das Bild einer Frau formen, die mit den ihr gestellten Herausforderungen des Lebens und den Entscheidungen hadert. Ob es reine Überforderung ist, das Verfolgen eines anderen Lebensentwurfs, die Leidenschaft für die eigene Arbeit und ein anderes Gegenüber – es ist wohl alles, was Leda letztlich die Flucht ergreifen lässt.
Olivia Colman spielt das zwar einnehmend, wirklich erreicht hat mich der Film allerdings nicht. Nicht, dass man sich mit der angestrebten Selbstverwirklichung der Hauptfigur nicht identifizieren könnte. Auch ist nachvollziehbar, dass eben nicht jede/r für diese Lebenskonstellation gemacht ist. Doch dreht er sich ohne große Entwicklung zwei Stunden im Kreis. Jesse Buckley, Ed Harris, Peter Sarsgaard, Dakota Johnson – stark besetzt sind die Rollen. Doch führt zu viel nirgendwo hin. Figuren sowie Handlungsfäden zerlaufen ins Nichts und dann fällt auch schon der Vorhang. Wobei „schon“ - teils zieht sich das Ganze wie Kaugummi.
Hinzu kommt die anstrengende Bebilderung durch Hélène Louvart. Mit unruhiger Kamera, oftmals dermaßen dicht dran, dass man Angst haben kann, dass Darstellerin und Linse gleich kollidieren. Dazu noch wiederkehrende Unschärfen und kein ernsthaftes Interesse an der Umgebung. Manche mögen dies, meinem Empfinden ist diese Art zuwider. So hatte der Film mich optisch recht schnell verloren, inszenatorisch wirkt er mit zunehmender Dauer phlegmatisch und konnte mich, trotz der guten Darsteller:innen, nicht berühren.