Toughe Polizistin, eben erst zur Mordkommission befördert, jagt einen Killer, der es erstaunlicherweise ausschließlich auf die Männer abgesehen hat, die sie sich kurz zuvor ins Bett geholt hatte. Als Verdächtige drängen sich auf ihr neuer Partner, ein eifersüchtiger Ex, ein fieser Kollege sowie der Polizeichef, zufällig ein väterlicher Freund.
Kann das gutgehen, ein Serienkillerfilm "ab 12" ? Wie unspannend kann ein "Thriller" sein ? Kann man eine männerverschlingende Powerfrau spielen, ohne einen Zipfel nackte Haut zu zeigen ? Wer all das schon immer mal herausfinden wollte, hat hier ein gutes Anschauungsobjekt , und die Antworten auf die Fragen fallen nicht sehr positiv aus.
Zugegeben, das Subgenre "Serienkiller" bietet wenig Chancen für originelle Plots. Wir haben einen mehr oder weniger durchgeknallten Bösewicht, der nach einem mehr oder weniger undurchsichtigen Schema Menschen ermordet, immer ein Zeichen an den Opfern hinterlässt und meist in einer irgendeiner Beziehung zum Hauptermittler steht. Sofern der Killer nicht ein namenloser Dunkelmann ist, gibt es am Ende häufig noch eine "Überraschung" in der Form, dass der am wenigsten Verdächtige sich als Täter entpuppt. Nach diesem Muster läuft es in etwa auch hier, außer der Sache mit dem "undurchsichtigen Schema". Im Prinzip ist alles von Anfang an klar, und der "überraschende" Schluss ist auch reichlich hirnrissig. Wirklich erstaunlich ist dabei, dass es niemand für nötig hielt, auch nur eine einzige ansatzweise spannende Sequenz einzubauen (und da zähle ich das völlig missratene Finale schon mit). Keiner der Morde wird in der Vorbereitung oder Ausführung gezeigt, es gibt weder die obligatorischen Bedrohungen in dunklen Gassen, keine Fast-Begegnung von Täter und Polizist, keinen Wettlauf zwischen Killer und Polizei zum nächsten Opfer (und nur am Rande, warum kommt eigentlich weder die clevere Polizistin noch sonst jemand auf die Idee, spätestens nach der 2. Leiche mal eine Liste Ihrer Ex-Lover zu erstellen und die dann zu beschatten ?). Statt dessen plätschert der Film zwischen den Leichenfunden daher, legt mehr als durchsichtige falsche Spuren, bringt eine völlig überflüssige Nebenhandlung um einen von unserem Ladycop misshandelten anderen Serienkiller und präsentiert uns die obligatorischen Vergangenheits-Probleme der Heldin. Positiv fiel mir eigentlich nur der Schauplatz auf, San Francisco ist immer wieder für ein paar schöne Bilder gut.
Schauspielerisch gibts prominente Namen, aber mehr auch nicht. Die Rolle der toughen Polizisten, die schon mal einen gefesselten Verdächtigen tritt, sich die Lover reihenweise in die Kiste holt und scheinbar auch nicht auf Blümchensex steht, hätte irgendwie nach Angelina Jolie geschrien. Dann hätten wir vielleicht auch ein wenig mehr gesehen als Frau Judds nackte Schulter, der guten Ashley nimmt man den knallharten Cop mit hohem Männerverbrauch einfach nicht ab. Zu Jackson und Garcia gibt es wenig zu sagen, die haben beide schon bessere Zeiten gesehen, wobei ich mich echt frage, ob Jackson das Drehbuch mal zu Ende gelesen hat, bevor er den Film zugesagt hat.
Was bleibt ist ein Serienkillerfilm ohne Thrill und mit missglückter Krimi-Auflösung, in keiner Sekunde besser als die Fernsehfilme aus England oder Schweden, mit denen uns die Sender reichlich beglücken (oder sogar erheblich schwächer, ich denke da etwa an den vor einiger Zeit ausgestrahlten britischen TV-Thriller "Messiah", der war massiv spannender). 4/10.