Review

Es ist lange her, sehr lange her, da überschwemmten sämtliche Ninjafilme die Videotheken. Die größte Flut strömte mitte bis Ende der 80iger Jahre in unsere Lande und spülte die ein oder andere Perle in unsere feuchten Hände.
Die wohl größte Produktionsschmiede dieser damals nicht enden wollenden Filmwelle, ist die IFD-Produktionsstätte von Joseph Lai, der neben der Filmark International-Schmiede von Tomas Tang, die ganz klar besseren Filme raushaute.

Und allen Unkenrufen und Gerüchten zum trotz; "NEIN - Tomas Tang und Joseph Lai sind NICHT ein und dieselbe Person", was ja immer wieder gerne behauptet wurde.
Aber gut, widmen wir und den Machwerken von Joseph Lai, die ganz gewiss einem äußerst kleinen Fankreis zuzuordnen sind.
Ein "Ottonormal-sterblicher" wird den Filmen wohl kaum etwas gutes abgewinnen können, was bei der äußerst schwungvollen Inszenierung auch nicht verwundert.
Die Marschroute dieser Filme ist auch sehr schnell festgelegt;
man nehme einfach einen alten, nach Möglichkeit unveröffentlichten 70iger Jahre "Look a like" Film und splittet den Plot ganz einfach mit zusätlich neu gedrehten Ninja-Sequenzen und schneide diese in den alten Schinken hinein.

Dieses "Copy and paste" Verfahren hat sich über die Jahre bewährt und zeichnet die Joseph Lai-Filmchen aus.
Gedreht wird überwiegend fast ausschließlich an den gleichen Locations. Da sind beispielsweise der immer wieder gern genommende Wald mit Spielplatz und Klettergerüst, der Wald mit dem Grabstein, der Platz mit den schönen Treppen und Tempeln im Wald...etc.
Das ist als solches aber kein Problem, da die Locations nämlich konstant gut gewählt sind und immer perfekt zu den Kämpfen passen.
Die Darsteller, welche Lai für seine Filme verpflichtet, sind überwiegend Amerikaner, die den ein oder anderen Ninja miemen dürfen.
Generell wiederholt sich der Cast recht häufig, denn neben Dauergast Richard Harrison, der wohl der bekannteste Ninja sein sollte, sind es Leute wie Stuart Smith, Grant Temple, Bruce Baron, Pierre Tremblay.........man könnte hier ewig fortfahren, doch den meisten würden diese Namen eh nichts sagen, die den Cast hier anführen.

Aber gut, kommen wir zum eigentlichen Punkt, nachdem wir das Produkt "Lai" etwas vorgestellt haben, wenn auch nicht ausführlich.
Als damals Richard Harrison, der den Ninja "Gordon" das ein oder andere mal verkörperte und die Lai´ische "Ninja Operation" begründete, die es auf 7 Teile brachte, vollzog man auch somit einen optischen Wandel im Bezug auf das Outfit der Ninjaprotagonisten.
Waren die Anzüge der vorigen Filme fast immer einfarbig, also beispielesweise rot, gelb, nato,weiß...etc, so durfte von nun an ein zweiteiliger Ninjaanzug einzug halten, indem man noch einen "Westenähnlichen" Zusatz trug.
Dieser war vornehmlich den Endgegnern und dem Hauptkämpfer zugesprochen, was aber auch echt gut aussah.
Neben der Ninja Operation Reihe findet man diese auch unter anderm in Ninja Kill, Ninja Hunt, Ninja Squad, Cobra against Ninja..etc wieder.

Man kann Lai ja ankreiden was man will, aber die Anzüge sind immer das absolute Non-Plus-Ultra. Es gibt keinen Film, wo ein Anzug mal nicht sitzt, ganz im Gegensatz zu Tomas Tang, wo der ein oder andere Anzug mehr als nur einmal "schlampig" aussieht.
Das Schema zeichnet sich wie folgt ab: Guter Ninja kampft gegen eine Riege von ca. 3-5 anderen bösen Ninjas, die der Obermotz als Vorbote entsendet, bis er dann schlussendlich selber auf den Plan tritt.
Die Kampfdauer beträgt in der Regel bei den Zwischenkämpfen so ca. 10-30 Sekunden, die Endkämpfe erreichen oft nicht die 2 Minutenmarke.

Das macht aber alles nichts, denn die Kämpfe an sich sind stets abolut ON TOP, auch wenn sie kurz sind.
Die akrobatischen Fähigkeiten, der oft gedoubelten Ninjas, sind absolut perfekt und verleihen Joseph Lais Ninjawerken somit auf jeden Fall den Anspruch "Akrobatisch wertvoll".
Auch die Einstellungen, wie die Kämpfe präsentiert werden, ist eine Kunst, die Lai ganz hervorragend versteht, selten sehen die Ninja-Sequenzen besser aus.

Warum das alles wichtig ist???? Ganz einfach. Weil sonst niemand die Wertungskriterien für diesn Film hier verstehen würde.
"Zombie vs Ninja", der im Grunde "Zodiac America- The Super Master" heißt, ist eigentlich ein "Lupenreiner" Ninja Film mit absolut genialen Kämpfen. Und wenn ich von Kämpfen spreche, dann meine ich nicht die "überflüssige" Zweithandlung, sondern die Ninjakämpfe, die Lai halt eingefügt hat.

Pierre Kirby spielt "Duncan", der gegen den bösen Ninja "Mason" kämpfen muss.
Mason, gespielt von Edowan Bersmea, macht derweilen als Ninja eine recht gute Figur, besser als so manch anderer Protagonist der Laischmiede.
Auch hier wird wieder zwanghaft versucht, die eigentliche Geschichte, mit der Ninjastory zu kombinieren.
Da spricht Ninja Mason mit einem Kämpfer aus dem Hauptfilm, wird aber logischer Weise nie zusammen mit ihm gezeigt, was ja auch völlig verständlich ist, können die zwei sich ja nie im Leben sehen, da es halt zwei verschiede Filme sind.

Auf die Story als solches groß einzugehen macht wenig Sinn, ist sie bei aller Lächerlichkeit aber von hohem Unterhaltungswert.
Die eigentlichen Ninjakämpfe, um die es im Grunde auch geht, sind absolut TOP und würden auch problemlos in das Strickmuster der anderen "Ninja Operationteile" passen, zumal die Filme ja eh alle gleich konzipiert sind.
Auffällig und schön anzusehen, sind die zweiteiligen Anzüge bei "allen" Ninjas, auch bei den Handlangern von Oberninja "Mason", der nebenbei einen guten Endkampf abliefert.

Hervorheben möchte ich noch den Kampf zwischen Ninja "Mason" und seiner rechten Hand, dem weißen Ninja "Ira"!!
Dieser Kampf, der gerade mal 20 Sekunden dauert, zeigt aber sehr eindrucksvoll, warum die Laifilme, so eine Faszination auf mich ausüben.
Der Look des Kampfes, die Location, der Sound..all das wird hier im Zusammenhang mit dieser enormen Akrobatik der Kämpfer dargeboten, daß man sich das immer wieder angucken kann, einfach toll gemacht.
Sicher, die Filme sind Filme für Fans, aber auch solche, die halt nicht mit der Materie bis dato etwas anfangen konnten und bei denen Sho Kosugifilmchen das höchste der Gefühle sind.
Jene sollten mal einen Blick auf die Filme von Lai werfen, wenn man mal gute Kämpfe sehen möchte, auch wenn sie noch so kurz sind.

Der Zombietitel im Film ist natürlch absolut irreführend, dient der Story kaum, lässt den Film nur noch in eine noch trashigere Richtung abdriften.
Trash ist das alles schon, dennoch machen sie Fans der Filme Spaß und so sollte es auch verstanden werden.

Fazit- Optisch und kämpferisch ist alles bestens.
Tolle Anzüge der Ninjas, sehr gute und auch zahlreiche Fights, ein guter und abwechslungsreicher Endkampf und ein Pierre Kirby, der 90% der Fights wirklich selbst macht, runden einen guten Ninjafilm der Laischmiede ab.
Aber dennoch, es ist wirklich nicht jedermanns Sache.
Für den guten Zwischenkampf zwischen Mason und Ira gebe ich noch einen Extrapunkt!!!

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