Woodsboro: Die junge Tara Carpenter wird in ihrem Haus von einem als Ghostface verkleideten Unbekannten mit einem Messer angegriffen, kommt jedoch knapp mit dem Leben davon. Die besagte Attacke ruft jedoch ihre ältere Schwester Samantha wieder auf den Plan, die vor einigen Jahren ihre Familie verlassen hatte, als sie rausbekommen hat, dass sie in Wahrheit die Tochter des Serienkillers Billy Loomis ist, der vor 25 Jahren ein berüchtigtes Massaker in ihrem Heimatstädtchen angerichtet hatte (siehe das Original). Da es nun zu einer neuen Mordserie zu kommen scheint und auch ihre kleine Schwester weiterhin in höchster Gefahr schwebt, sucht Sam die Hilfe von Ex-Polizist Dewey Riley, der Reporterin Gale Weathers, sowie Sidney Prescott, die in all den Jahren ja schon des Öfteren mit solchen Psychopathen kurzen Prozess gemacht haben... Erstmal vorweg, irre ich mich, oder sollte der hier nach dem 2011er "Scre4m" nicht eigentlich viel eher "5cream" heißen? Chance vertan. Zwei Dinge macht diese mittlerweile vierte Fortsetzung zu dem immer noch mehr als gut anzusehenden 1996er-Original mal sonnenklar, zum einen, dass Neve Campbell Karriere-mäßig denselben Pfad wie Jamie Lee Curtis entlang schreitet und immer wieder zu ihrer populären Genre-Franchise zurückkehren wird müssen, wenn sie will, dass überhaupt noch irgendein Hahn nach ihr kräht... und zum anderen, dass das Ableben von Wes Craven für das gesamte Horrorfilm-Genre doch schwerer wiegt, als man zunächst angenommen hatte, wenn selbst seine weniger inspirierten Finger-Übungen "Scream 2" und "Scream 3" im Vergleich zu dem neuen Funzel-Streifen noch im hellsten Glanz erstrahlen. Selbst Cravens schwächere Arbeiten waren inszenatorisch jedenfalls weitaus mehr auf der Höhe als das, was das "Ready Or Not"-Regie-Duo Bettinelli-Olpin/Gillett hier abliefert, denn den beiden ist nicht viel mehr gelungen als ein ödes Regurgitat bereits bekannter Handlungs-Abläufe und Szenen-Folgen, über das man ein paar schlappe Inside-Jokes und Callbacks gestreut hat. Alter Wein in neuen Schläuchen, aber dafür in 'ner schlappen Optik, die das Ganze fast schon wie ein Direct-to-DVD-Sequel (oder jetzt halt: Video-on-Demand) aussehen lässt. Gags und Schocks fallen leider vollkommen flach, nicht ein Lacher in drei Reihen und zusammengezuckt bin ich auch nicht. Strunzlangweilig kommt einem dieser mittlerweile vierte Aufguss deshalb auch vor, wobei man sich aber durchaus vor Augen halten muss, dass der damals als echt spritzig und erfrischend empfundene erste Teil sich nur knappe 25 Jahre an Slasherfilm-Historie zur Brust nehmen musste... seitdem haben sich nochmal ebensoviele Jahre voller immergleicher Schlitzer-Streifen hinzuaddiert, klar, dass da nix mehr zu holen ist! Die "Scream"-Streifen waren auch immer dann am besten, wenn sie sich an einer validen Thematik abarbeiten konnten. Beim Original, das haarklein sämtliche Genre-Mechanismen durchleuchtet und seziert hat, sowie beim unterbewerten "Scre4m" (was ein Film war, der sich im Text gegen ein Reboot der eigenen Franchise gewehrt hat), war das allemal der Fall, der zweite Teil musste schon Rudern, was das Aufstellen der Regeln für Fortsetzungen betrifft (blutiger?), und "Scream 3" hat sich direkt mal irgendwelchen Kokolores über Horrorfilm-Trilogien aus dem Arsch gezogen, die es in der geschilderten Form eigentlich überhaupt nicht gibt. Teil 5 bringt jetzt doch die Reboot-Nummer und kreuzt das mit einer Herangehensweise an den Stoff und die etablierten Figuren, die ein ähnliches Fingerspitzengefühl an den Tag legt, wie das, mit dem Disney die "Star Wars"-Sequels angegangen ist. Da kommt einem die lieb gemeinte Widmung "Für Wes" vorm Abspann fast schon wie ein Affront vor...
4/10