Review

Ähm, nunja. Man musste ein paar Jährchen auf diese Fortsetzung eines der erfolgreichsten Fanchises ever warten.

Was erhalten wir? Mit Bedauern über Wes Craven's Abgang erhalten wir einen "neuen" Scream.

Dies in mehrerlei Hinsicht.

1. Die Inszenierung unterscheidet sich von den restlichen 4 Teilen in jeglicher Hinsicht. Dieser Film ist ernst, relativ brutal und lässt keine Gnade zu.

2. Dieser Film ist düster, teilweise auch fesselnd. Er ist mehr charakterbasiert, als es die letzten Teile waren. Er ist einfach nur ERNSTHAFT und nicht karikaturen-mäßig gezeichnet wie einst. Die Humoreinlagen fehlen zur Gänze.

3. Die Kills sind brutaler als je zuvor, die Handlung jedoch nicht wirklich nachvollziehbar und wirkt ein wenig wirr. War aber bisher auch immer irrelevant.

4. Dies ist keine Horrorkomödie mehr, dies ist ein brutaler Thriller. Dennoch: Jede Netflix- oder Prime-Produktion kommt genauso gut oder mehr oder minder schlecht rüber.


FAZIT: Ein ganz neuariger Scream, mit Anspielungen auf die vorherigen Teile. Ein sog. "Requel" (hörte ich zum ersten Mal). Mancher Neueinsteiger wird diesen Film mögen, manche nicht. Manche Scream-Fans werden diesen Teil lieben, andere wieder nicht. Es ist quasi eine Kombination aus einem Remake des ersten Teils und Elementen von Vorgeschichten, unter Einbeziehung alter Bekannter.

PS:

Zusammengefasst zur Begriffsdefinition Requel: Grundhandlung vom Original wird übernommen (auch Eröffnungsszene, nur ernster) + neue, junge Charaktere werden eingeführt (zeitgemäß angepasst, welche an die Stelle der Altstars treten + Einbindung von Altstars, jedoch von nebensächlicher Bedeutung, welche offenbar das "Quel" in "Requel" abschließen sollen + Generation Z

Noch enger zusammengefasst: Ein Remake des ersten Teils unter kurzer Beteiligung von Altstars als Brückenelement zu den anderen mit unterschiedlichem Handlungsverläufen der anderen Teilen. That's it.

Ich finde den Ansatz sehr gut, wirkt jedoch für mich - ich bin seit fast 2 Jahren Netflix-geboostert - als kein Kino-Movie, schade, aber das ist die heutige Zeit. Aber jedenfalls besser als Teil 4 und für Fans der Reihe sehr emfpehlenswert. Neueinstiger würde ich davon abraten, ohne die anderen Teile gesehen zu haben. Kurz streamen und sich dann seine eigene Meinung bilden ist wahrscheinlich das Beste.

Pros:
- Düster, ernsthaft
- Thrillermäßig inszeniert
- Durch die Reihe gute Performances
- Wenig Einsatz von nervenden Social-Media-Elementen
- Die Hinrichtung eines der Scream-Aushängeschilde - wurde schön langsam Zeit
- Zeitweilen kommt Spannung auf
- Das Fehlen von nervigen Teenie-Einlagen
- Das Fehlen der Mischung von Thriller und Komödie

Cons:
- Die "alten" Stars haben kaum Screentime, sie spielen auch für die Handlung keine Rolle, weder Arquette noch Cox oder Campell - vielleicht auch besser so
- Die Handlung ist undurchsichtig und nicht stringend
- "Geistererscheinungen" bzw. Halluzinationen sind für Scream sehr merkwürdig und gewöhnungsbedürftig
- Das Motiv des Killers oder der Killer check ich irgendwie nicht - eher unglaubwürdig und an den Haaren herbei gezogen
- Campell und Cox können nach Outfit und Styiling leicht verwechselt werden, man ist sich nicht sicher, beide sich auch nicht mehr als sich selbst erkennbar

Was bleibt ist ein recht guter Thriller ohne Comedy-Elementen und ist für Scream-Fans sicherlich ein tolles Ereignis. Für alle Anderen könnte es ein bloßer, unbedeutender Netflix-Thriller sein.

UND: Leider ist die Aufklärung sowas von doof.

Ich bin gespalten, aber ein Scream-Fan, dennoch leider nur
6/10 Punkten wert

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