Kleopatra sieht sich ob des eingebildeten Cäsars, der sich über ihr Volk lustig macht, gezwungen, sich ein Denkmal zu setzen, das alle Zweifel aus der Welt räumt. Als Architekten erwählt sie den unscheinbaren Numerobis, der sich aber schnell überfodert fühlt. Nicht nur, dass die Zeit äußerst knapp ausfällt; vor allem missfällt ihm, dass er bei Versagen den Krokodilen zum Fraß vorgeworfen wird. Andernfalls überschüttet man ihn jedoch mit Gold. Da er den gallischen Dorfdruiden Miraculix kennt, macht er sich sofort auf, ihn um Hilfe zu bitten. Miraculix hilft ihm daraufhin mit Asterix und Obelix und natürlich dem berüchtigten Zaubertrank. Damit werden auch kleinere Probleme (hervorgerufen durch den neidischen Architekten Pyradonis oder später Cäsar) aus der Welt geschafft.
Wer die Asterixreihe kennt, kann sich auf bewährte Kost einstellen: Tatsächlich handelt es sich hier sogar um einen der besten filmischen Ergüsse aus dem Gallieruniversum. Das liegt vor allem daran, dass durchgehend an allen Ecken und Enden kleine Witze eingestreut sind. Einzeln betrachtet handelt es sich bei diesen selten um richtige Brüller, aber das Gesamtgefüge ist sehr sympathisch. Bei vielen Asterixfilmen verlässt man sich ja auf das Zusammenspiel der beiden Hauptfiguren, doch hier finden sich auch abseits des bekannten Duos zig Kleinigkeiten, die erheitern. Seien es nun die Arbeiter am Bau des Palastes, die leicht zu manipulieren sind, sich Essen in die Ohren schaufeln oder beim Einläuten der Mittagspause einen Stein auf den Schädel bekommen oder die dramatischen Dialoge Kleopatras.
Auch ausgesprochen amüsant sind die vereinzelten Lieder. Fällt Pyradonis Tortenbacksong noch nicht so brillant aus, sind doch gerade das Milchbad der Kleopatra und der Essenstraum von Obelix wahre Highlights. Obelix vergleicht da schon mal Kleopatra mit Scampis am Spieß und beim Milchbad tritt eine der kultigsten Nebenfiguren des Asterixkosmos auf: Der Löwe der Kleopatra. Sein Auftritt ist so selten dämlich, dass ich mir diese Szene bis zum Erbrechen anschauen könnte. Ansonsten ist die Musikuntermalung nicht weiter spektakulär, passt aber zum Charme des Films. Visuell kommt der Streifen für sein frühes Erscheinungsjahr ziemlich gut rüber, der Hauptreiz liegt aber trotzdem beim Charakterdesign.
Was dem Film zum wahren Überflieger fehlt, ist eine straff aufgezogene Story. Zwar langweilt der Streifen nie, doch wahre Höhepunkte gibt es genauso wenig. Asterix und Obelix sind jeder Gefahr gewachsen und der Film unternimmt rein gar nichts, um dem Zuschauer irgendetwas Gegenteiliges vorzugaukeln. Das ist kein großes Manko und obendrein auch bei anderen Asterixfilmchen der Fall.
Solide unterhalten wird man allemal! Und wer einmal dem Charme der Gallier verfallen ist, der kann auch leicht über etwaige Schwächen hinwegschauen. Denn "Asterix und Kleopatra" bietet einen überaus sympathischen Stil, der dazu auch noch äußerst stimmig ist.