Interstella 5555 (2001)

„Daft Punk rockt die Anime-Welt.“

Ach ist das bitter. Interstella5555 ist leider wieder einer dieser Animes, wo ich wirklich viel erwartet habe, am Ende aber leider etwas enttäuscht wurde. Der Film macht einen ziemlich groben Fehler, indem er sich selbst einfach viel zu weit hinaus zögert. 30 Minuten hätten dem Film deutlich gereicht, zumal die besten Lieder, von der genialen Band Daft Punk, schon ziemlich am Anfang kommen. Danach folgen eher schwächere Lieder der Band, was den Film gegen Ende um Einiges anstrengender macht. Obwohl dieser Film über keinen einzigen Dialog verfügt, erzählt der Film eine relativ interessante Story über eine außerirdische Band, die von einem skrupellosen Musik-Manager (natürlich von der bösen bösen Erde) entführt wird und zu Erdmenschen umgeformt werden. Auf der Erde will nun dieser Manager großes Geld mit dieser umgewandelten Band machen und ist zudem noch hinter einem ganz „besonderem“ Gegenstand her. Die Story gefiel mir, sie beinhaltet viele interessante Themen wie Mediengeilheit, Rassenhass, Trauer und Zusammenhalt. Der Zeichenstil sagte mir auch ziemlich zu. Zwar sind unsere Hauptcharaktere alle bis oben hin blau, allerdings liegt das hier ausnahmsweise mal nicht am Alkohol, sondern daran, dass unsere liebe Band nun mal Aliens sind. Mit Ausnahme von der blauen Haut unterscheiden sich die Personen eigentlich kaum von den herkömmlichen Menschen. Der Sound ist wie bereits erwähnt ausschließlich von Daft Punkt. Ich finde Daft Punk wirklich super, aber wieso sie ausgerechnet in diesem Film die besten Lieder (One more time, Harder better faster stronger und Aerodynamic) gleich am Anfang bringen ist mir ein Rätsel, denn schließlich heißt es : Das Beste kommt zum Schluss! Somit zieht sich der Film, mit der netten Story, ewig hin, begleitet von eher ungewohnt unspektakulären Liedern von Daft Punk. Außerdem ist ein großer Kritikpunkt, die Verarbeitung von Bild und Ton. Besonders bei meinem Lieblingslied, Harder Better Faster Stronger, passte Bild und Ton so gar nicht zusammen und es wirkte irgendwie eher wie ein mittelmäßiges Fan-AMV. Trotzdem ist Interstella kein Totalausfall. Die Story hat wie gesagt das gewisse Etwas, es gibt sogar ein bisschen was für die Tränendrüse und das Ende geht auch in Ordnung. Empfehlen würde ich diesen Film allerdings nur Leuten, die sich sehr gerne AMV's angucken und zu dem noch große Daft Punk Fans sind.


Fazit

Schade, ich habe wirklich viel erwartet, aber leider zu wenig bekommen. Interstella5555 strengt leider ab der zweiten Hälfte zu sehr an, anstatt es unterhält.
Der Anime bekommt 6 von 10 goldene Schallplatten.


6/10