Review

"Die Liga der außergewöhnlichen" Gentleman ist Popcornkino in Reinkultur - laut, schnell, bombastisch und ziemlich oberflächlich...dennoch einer der besseren Filme der Sparte.

1899 - die Welt steht vor der Wende einer neuen Zeitrechnung. In London trällern die Bobbys Alarm - die Bank von England wird mit einem seltsamen Gefährt angegriffen. Ziel ist jedoch nicht vorrangig Gold, sondern Baupläne der Stadt Venedig. Verdächtigt wird Deutschland, das jedoch kurz darauf selber attackiert wird. Unmut macht sich breit, die Weltmächte stehen kurz davor einen Krieg auszurufen; das Wettrüsten beginnt. Oberhaupt der Aktionen ist jedoch kein Land, sondern ein ganz anderer - ein Mann der sich "das Phantom" nennt.
Das britische Empire hat einen Plan: sie rekrutieren Menschen mit besonderen Fähigkeiten um dem Phantom Einhalt zu gebieten: Mina Harker, Frau von Jonathan Harker - der Mann, der mit Van Helsing Jagd auf Dracula machte; Captain Nemo mit seiner Nautilus; Dorian Gray - der Mann der "unsterblich" ist, da sein Gemälde statt seiner altert; einen Unsichtbaren; Dr. Jekyll, der sein 2tes Ego Mr. Hyde besitzt und....Allan Quatermain - den Abenteurer mit dem goldenen Händchen für perfekte Schüsse.
Sie zusammen sollen das von unter Wasser liegend bedrohte Venedig retten, in dem eine Konferenz stattfindet, die für die Welt für immenser Bedeutung ist. Dort jedoch müssen sie sehen dass das Phantom noch viel komplexere Pläne hat, als es zunächst schien...

Ich finde das "Liga der außergewöhnlichen Gentleman" DER Film ist, will man einfach abschalten und frei von wirren Handlungssträngen sich einfach nur berieseln lassen. Und das schafft der Film mehr als gut. Denn er hat ein hohes Tempo; an jeder Ecke gibt es Action satt. Dabei sterben auch ne Menge Leute, dies geht jedoch unblutig vonstatten; dennoch gibt es den ein oder anderen Effekt zu bestaunen (Durchlöchern, Aufspießen...). Aber das ist auch nicht Sinn des Filmes zu zeigen wie viele Leute man wie in die Jagdgründe schicken kann. Vielmehr ist man begeistert von den "außergewöhnlichen Gentleman" samt deren Fähigkeiten. Eine bunte Truppe ist dies, allesamt gut spielend, auch wenn man relativ wenig über sie erfährt. Masse statt Klasse. Mit Sean Connery als alternder Allan Quatermain hat man zudem ein Aushängeschild für den Film gefunden. Er ist der bestagierendste und durch seinen trockenen Brittenhumor weiß er für einige Lacher zu sorgen. Aber auch der Rest der Truppe ist annehmbar in der Charakterisierung der Personen.
Die Vielzahl der CGI-Effekte sind auch gelungen, wenn auch nicht immer logisch richtig - z.B. fährt die meterhohe Nautilus durch die engen Kanäle Venedigs. Ich war mit meinen Behinderten im Kino und selbst die haben gesagt: "hey das geht doch nicht"...unterhalten haben sie sich dennoch prächtig. Ich meine was soll’s? Jeder Film hat seine Fehler und solange sie noch "passen" und nicht stören ist es okay. Ich bin auch nicht der Fan von CGI, aber hier sind sie stimmig und in dem hohen Tempo des Filmes kaum störend.
Die düstere Atmosphäre des Filmes (viktorianisches Zeitalter) gefällt mir auch sehr gut. Es erinnert ein wenig an Brazil und Co., sind doch Waffen und Kostüme teils ein wenig futuristisch angehaucht - die Verquickung von alt und neu...

Fazit: Modernes Popcornkino das vor allem wg. seines hohen Tempos begeistern kann!

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