Review

Die Liga der Außergewöhnlichen Gentlemen – ein Fantasy-Action-Etwas, das von sich selber gerne behaupten möchte, es wäre ein Film. Ein guter sogar. Doch dem ist leider nicht so.....
Im (alternativen) Viktorianischen England des Jahres 1899 sind böse Mächte am Werk. Jemand versucht einen Krieg anzuzetteln. Was wäre Hollywood, wenn man nicht versuchen würde, es den Deutschen in die Schuhe zu schieben? Genau! Hollywood wäre erfrischend...
Ein mysteriöser Mann steckt hinter alledem, das ‚Phantom’. Hier schon mal der erste Lacher des Filmes, denn der Bösewicht hat kein wirklich originelles Kostüm und sieht aus wie der Sohn von Dschingis Khan und dem Phantom der Oper, dem man einen bemalten Eimer über den Kopf gezogen hat.
Da die führenden Mächte nicht gegeneinander ausgespielt werden möchten und auch nicht unbedingt dem ‚Phantom’ die Weltherrschaft gönnen, sollen sieben unterschiedliche, aber dennoch glorreiche Helden in einer Gruppe vereint werden um es zu stoppen.
Sean Connery spielt Allan Quatermain, einen Jäger im Quasi-Ruhestand, den man dann flux aus Afrika nach England holt, um Chef / Vorsitzender / Mannschaftskapitän der ‘Liga der Außergewöhnlichen Gentlemen’ zu werden. Eine Vampirfrau (was für ein Gentleman!), ein Unsterblicher, ein junger Amerikaner (hey, wie außergewöhnlich!), ein Unsichtbarer, Kapitän Nemo und Dr. Jekyll bzw. Mr. Hyde machen die Liga komplett. Als einziger dieser Charaktere vermag Jekyll / Hyde zu begeistern, wenn er mit seinem jeweils Alter Ego im Zwiegespräch ist. Ferner musste ich über Kapitän Nemo fast Tränen lachen, denn er wirkt wie der Maharadja von Eschnapur auf Speed, zumindest wenn er kämpft. Ich bin kein Fachmann in Sachen Jules Verne, aber wenn sein Nemo so hätte aussehen sollen, hätte ‚20.000 Meilen unter dem Meer’ niemals einen Verleger bekommen...
So sehr sich der Film dann auch im weiteren Verlauf bemüht, umso alberner wird es einfach nur. Hanebüchene Storyansätze gepaart mit unzähligen Ungereimtheiten und die lächerliche Auflösung lassen einen während ganzer 110 Minuten Spielzeit auf einen Filmriss oder nicht-zurückhaltbaren Harndrang hoffen.


Niemand soll mich bitte falsch verstehen, aber Connery ist alt geworden.. Bei der ‚Liga’ ist es mir nicht zum ersten Mal in den letzten Jahren passiert dass ich mir während eines Connery-Filmes dachte: “Wieso läuft das im Kino? Wozu gibt es denn Kabel 1?“.

Für mich steht demnach fest: bei diesem Werk handelt es sich höchstens um die ‚Regionalliga der Außergewöhnlichen Gentlemen’, eigentlich eher aber um die Kreisklasse. Leider.

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