Review

In einer norwegischen Hochhaussiedlung entdecken vier Kinder beim Spielen, dass sie besondere Fähigkeiten besitzen: Sie können stumm miteinander kommunizieren und die Welt um sich herum manipulieren. Ein flirrend heißer Sommer voller Möglichkeiten tut sich den Freunden auf. Während die Erwachsenen nicht hinschauen, erproben die Kinder ihre neu gewonnene Macht. Die Zeiten von Vernachlässigung und Bevormundung scheinen für sie endlich vorbei zu sein. Doch als die Freundschaften zu bröckeln beginnen, wird der Wohnblock zum Schauplatz eines gefährlichen Kräftemessens. Was als harmloses Spiel begonnen hat, nimmt schon bald eine schreckliche Wendung ...

So und jetzt habe ich die Aufgabe auch mal das ein oder andere kritische Wort anzumerken, was mir sicherlich übel genommen wird, denn der Streifen wird im Internet ja völligst abgefeiert und das Feuilleton hat endlich wieder mal etwas zum Jubeln. Die Lobeshymnen überschlagen sich und anscheinend haben wir es hier mit den ultimativen Meisterwerk zu tun – das sehe ich leider nicht ganz so.

In fast jeder Rezension zu Horrorfilmen die ich so lese, wird immer gemeckert, dass nichts aufgelöst bzw. erklärt wird und daher unlogisch sei. Ist hier aber ganz genauso. Wieso haben ausgerechnet die Kinder diese Fähigkeiten? Und warum geballt in diesem Wohnblock?

„Die Zeiten der Vernachlässigung und Bevormundung sind vorbei“ steht im Pressetext. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Mädels eine Vernachlässigung erfahren hätten und eine Bevormundung ist bei Kindern in dem Alter nun doch nicht ungewöhnliches. Bei dem Jungen kann ich das noch nachvollziehen, da er kein gutes Verhältnis zu seiner Mutter hat. Aber bei den anderen dreien?

Daher habe ich auch ein Problem mit dem teils stark ambivalenten Verhalten des Protagonisten und später auch mit einigen Handlungsweisen der Mädels. Insbesondere die kleinste, die einem nun auch nicht wirklich sympathisch ist, insbesondere nach dem Katzenkill (ist zwar gespoilert, passiert aber ganz zu Anfang) wird es einem schwergemacht, sie zu mögen.

Ich möchte der Film aber nicht zerreden und er macht sicherlich aufgrund der durchaus überzeugenden Leistungen der Kids, der exzellenten Kameraführung und, das muss ich zugeben, teilweise wirklich genialen Kameraeinstellungen optisch echt was her. Dazu kommt ein eintöniger und gerade deshalb sehr gut passender Soundtrack, der im Zusammenspiel mit den eben genannten Faktoren eine sehr unheimliche Stimmung aufbaut – und das nahezu ausnahmslos bei Tageslicht.

Handwerklich ist hier also alles sauber. Was mich stört ist der ständig vorherrschende Erklärungsnotstand – insbesondere, wie bereits oben erwähnt, lassen sich die Handlungen des einzigen männlichen Darstellers in meinen Augen gar nicht nachvollziehen.

Das hier ist aber Kunst und ich bin Kunstbanause, daher liegt es sicherlich daran, dass ich eben Kunst nicht verstehe, denn ich fand auch MIDSOMMAR saublöd. Dieser Streifen gefällt mir um einiges besser - den Riesenhype verstehe ich trotzdem nicht. So und jetzt könnt ihr draufhauen..

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