iHaveCNit: Bergman Island (2021) – Mia Hansen-Love – Weltkino
Deutscher Kinostart: 03.11.2021
gesehen am 06.11.2021
Arthouse Kinos Frankfurt – Cinema Petit – Reihe 4, Sitz 1 – 17:15 Uhr
Auch wenn ich mit sowohl dem Werk von Ingmar Bergman als auch der Regisseurin Mia Hansen-Love nicht vertraut bin, hat mich alleine der Trailer und das Konzept ihres Films „Bergman Island“ angesprochen und so war es für mich klar, den Film zu sichten. Der Film hat mir sehr gut gefallen, wobei ich mich frage wie gut er mir gefallen hätte, wäre ich mit dem Werk von Bergman als auch der Regisseurin Hansen-Love vertraut gewesen.
Das Filmemacherpaar Christine und Anthony verbringen im Rahmen der Bergman-Woche einen gemeinsamen Urlaub auf der Insel Faro, damit sie sich neue Inspirationen für neue Projekte holen. Während Anthony keine Probleme mit seinen Ideen hat, muss Christine erst mit einer Blockade kämpfen, bis sie an einer Geschichte über eine Liebe aus der Vergangenheit arbeitet, die im Rahmen einer Hochzeit auf Faro erneut aufflammt.
Wie schon erwähnt bin ich mit sowohl Ingmar Bergman als auch Mia Hansen-Love nicht vertraut und kann daher entsprechende Referenzen an Werke von Bergman und auch deren Wirkung, Inspiration und das Leben allgemein auf die Regisseurin nicht bewerten. Trotz allem ist genau diese Wirkung und Inspiration über den gesamten Film zu spüren und so wirkt der Film als eine Liebeserklärung der Regisseurin an ihr großes Idol und das kann ich absolut wertschätzen. Es fühlt sich auch im Film absolut natürlich an, genau wie das Spannungsfeld aus Karriere und Familie , indem sich Filmemacherinnen bewegen und damit natürlich einem gewissen Druck ausgesetzt sind. Des weiteren fühlt sich damit der Film auch an wie eine semibiographische Aufarbeitung des Lebens von Hansen-Love an, was ich auch sehr interessant in seiner Konzeption finde. Das Filmemacherpaar wird von Vicky Krieps und Tim Roth sehr natürlich und großartig gespielt und die entsprechenden Konflikte umschiffen relativ gut entsprechende Klischees und fügen sich sehr natürlich in die Handlung ein. Darüber hinaus und das ist für mich kein Spoiler, da es direkt im Trailer bereits angemerkt wird, finde ich es ganz interessant, wie man hier verschachtelt noch die Handlung des von Christines ausgearbeiteten Films auf der Leinwand entfalten lässt und mit Mia Wasikowska und Anders Danielsen Lie in den Hauptrollen ein wundervolles Liebesdrama geboten bekommt, bei dem dann sogar auch einmal die vierte Wand innerhalb des Films gebrochen wird und dieses Film- in Filmkonzept mit einem Meta-Kommentar zum Filmemachen selbst auch als weitere Liebeserklärung der Regisseurin gelten kann, so dass mir „Bergman Island“ insgesamt auch mit Faro als toll bebilderten Drehort sehr gut gefallen hat.
„Bergman Island“ - My First Look – 9/10 Punkte.