Review
von zeckpetzki
Zu lang und durch einen Twist total hergeschenkt…08.02.2022
Worum geht es?
Kleine Familie, ruhiges Leben, alles bestens. Doch Ray ist am Boden zerstört, als seine Frau Amanda an Krebs stirbt, obwohl es mittels eines neuen Medikaments eine Überlebenschance hätte geben könne. Dieses Medikament wurde aber von einem Konzern aus wirtschaftlichen Gründen zunächst vom Markt ferngehalten. So schwört Ray Rache und macht sich zusammen mit seiner Tochter Rachel auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Die aber legen ebenfalls nicht die Hände in den Schoß, sondern beauftragen einen Killer, den Fall endgültig abzuschließen. Und natürlich gibt es noch Hintermänner und politische Ränkespiele – und den Mann, der Details kennt, diese aber nicht per Telefon mitteilen will…
Soll ich dafür Lebenszeit aufwenden?
Leider besser nicht, obwohl man den Film mögen will.
Warum?
Jason Momoa in der Hauptrolle, ein Rachefilm mit menschlicher Komponente…da kann doch nichts schiefgehen. Die Story ist an sich gradlinig, verliert sich aber rasch in der Beliebigkeit. Zudem gibt es viel zu viel Gerede zwischen Vater und Tochter mit wahrlich üblen Dialogzeilen statt ein paar Schergen, die man abräumen kann. Und wenn es denn dann mal kracht, sind die Actionszenen ohne rechten Druck und reichlich blutleer inszeniert. Das alles erträgt man und hofft auf eine Steigerung im Showdown, doch als sich dann noch das FBI einmischt ( mit einer mütterlichen Agentin ) und nach 60 Minuten ein Drehbuchtwist jegliche Logik samt Sinnhaftigkeit in den Wind schießt, ist der Spaß vorbei. Man guckt den Film noch fertig, das aber ist eher Arbeit als Vergnügen. Der geneigte Konsument möge besser ins Regal greifen und einen beliebigen Film aus dem Genre „ich habe einen Anlaß für Vergeltung“ herausziehen, er wird mit dem älteren Produkt immer besser gestellt sein – für dieses beliebige Stück Streamingdienstproduktion reicht es gerade noch, wegen der ersten Hälfte, für 4/10.