Mit dem Funkgerät in die Vergangenheit…28.12.2008
Dieser Film ist weitgehend unbekannt, was ihn aber nicht schlechter macht, als er ist. Im Grunde genommen sehen wir einen Thriller um einen Serienkiller, der von zwei verschiedenen Personen in zwei unterschiedlichen Jahren gejagt wird, wobei im großen Finale die beiden abhängig – unabhän-gigen Handlungsstränge zusammenlaufen, und zwar in bester „es lebe die Familie“ – US – Filmtradition. Viele Bindestriche, lieber Leser, aber das Jahr ist bald zu Ende, und ich habe auf meinem Rechner noch einen Vorrat dieser Zeichen, der in 2009 nicht mehr zu gebrauchen sein wird, also jetzt raus damit – inflationär verwendet. Doch zurück zum Film – dieser ist von der Krimiseite eher sehr durchwachsen, hat aber mit dem Zeitsprungthema eine durchaus nette Variante mit an Bord.
Denn die beiden Killerjäger sind Vater und Sohn, der eine lebt 1969, der andere im Jahr 1999. Ersterer ist Feuerwehrmann, letzterer Polizist. Während eines seltenen Sonnenphänomens treten die beiden in Funkkontakt, mittels des alten Funkgeräts von Vater Frank. Zunächst glauben beide nicht an die Identität des jeweils anderen Funkpartners, doch Sohn John weist seinen Vater auf dessen baldigen Tod hin, welcher so vermieden werden kann. Wir wissen seit „zurück in die Zukunft“, daß ein Einmischen in die Vergangenheit Folgen hat - und diese Folgen sind hier zumindest fast logisch in den Film eingebettet. Dumm nämlich, daß durch Vaters Weiterleben auf einmal die Mutter Opfer eines Serienkillers werden soll - dümmer noch, daß Vater Frank durch sein Eingreifen zwar Opfer vermeiden kann, aber selbst zum Verdächtigen wird. Aber es fügt sich dank einiger gewitzter Ideen alles zum besten, der Killer wird entlarvt und im Jahr 1999 gerichtet – und auch der Familie ist ein gutes Ende bestimmt, hat Frank doch auf Anraten seines Sprößlings mit dem Rauchen aufgehört.
Die Grundidee ist nett, Dennis Quaid mir eh sympathisch, aber der Film plätschert über die meiste Zeit leider nur dahin. Man konnte sich seitens der Regie – Herr Hoblit – nicht entscheiden, ob man nun ein Familiendrama oder einen Thriller drehen soll, und so wird halt munter gemischt. Action darf man somit nicht erwarten – es gibt auch kaum gute Actionszenen, bis auf die Feuerwehreinsätze zumindest, doch da kann man besser „Backdraft“ gucken. Die Ermittlungen des Vater-Sohn-Gespanns sind ganz nett inszeniert, reißen den Betrachter aber nicht vom Hocker. Schauspielerisch herrscht Durchschnitt, nicht mal der Mörder – natürlich ein Polizist – kann überzeugen, auch das Motiv wirkt arg konstruiert. Insgesamt ganz nett, aber leider mit zuviel „kleiner Häuptling“ – Geschnatter und irgendwie ein wenig altbacken und bieder - 6/10.