Handlung:
Als Kind ist Alexia in einen schweren Autounfall verwickelt. Ihr Vater, ein Arzt, der ihr nicht gerade viel Liebe schenkt, muss ihr eine Titanplatte in den Kopf setzen. Jahre später fühlt die Erwachsene Alexia sich zu Autos sexuell hingezogen und hat auch schon einige Leute auf dem Gewissen. Nach einer heißen Nacht mit einem Auto eskaliert die Situation.
Meinung:
Für manche wird Titane der Film sein, in dem eine junge Frau von einem Auto schwanger wird (kein Scheiß). Das wird dieser wüsten Mischung aus Body Horror und Drama, Wahnwitz und Art House, Provokation und Anspruch, aber nicht annähernd gerecht. Ja, der Film ist sehr speziell, aber vor einigen Gewaltätigkeiten, nackter Haut und kruden Szenen stehen vor allem Themen, die Regiesseurin Ducournau schon in ihrem gelungenen RAW angesprochen hat: Sexualität, Identität, Selbstfindung, der eigene Platz in der Welt. Und noch stärker als in RAW spielt sie hier mit diesen Themen und erweitert sie gekonnt. Das alles geschieht, stark gespielt und stilsicher inszeniert, mit einer Rohheit und Körperlichkeit, die man nicht alle Tage sieht. Wirklich ein starkes Ding, das aber definitiv nicht für jedermann ist.
Kurzum:
Clever, offen für Interpretationen, drastisch, kompromisslos und jenseits üblicher Genregrenzen. Mir gefiel das sehr gut, aber wie gesagt: nicht für jedermann.