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Der richtige Mann zur richtigen Zeit


Nach über einem Jahrzehnt kehrt der legendäre Geheimagent OSS 117 auf die Leinwände zurück. Und nach Afrika. In den 80ern angekommen. Mit neuer Mission um Frankreich alle Ehre zu machen. Politisch unkorrekt wie eh und je. Ahnungslos mit lässigem Style und massiver, meist völlig fehlgeleiteter Männlichkeit. Durch die Steppen und Fettnäpfchen. Funktioniert das in einer sehr empfindlichen, manchmal erzwungen fortschrittlich wirkenden und beschnittenen Zeit noch? Oder gar besser denn je? Zu spätes Sequel oder glorreiche Rückkehr? Die Wahrheit liegt wohl wie immer irgendwo dazwischen. Und im eigenen Geschmack, Humor, den Empfindlichkeit. Denn Zimperlichkeit stört hier nur. Sein kleines A-Loch und den inneren Macho sollte man hier schon nicht zu sehr verstecken. 

Teil 3 von „OSS 117“ stößt mit seiner aneckenden und streng genommen ja eigentlich aus der Zeit gefallenen Art in einige Wunden unserer momentanen Gesellschaft und Denke. Und das ist ganz wunderbar. Was man nicht falsch verstehen und rechts oder konservativ einordnen sollte. Viel mehr muss eine Gesellschaft, erst recht eine scheinbar und selbsternannt selten fortschrittliche, auch über sich selbst und ihre Extremitäten sowie Vergangenes lachen können. Und das kann ich bei „OSS 117“ herzlich. Mit Festivalbonus sogar noch mehr. Der Anti-Bond. Der echte Bond? Part 3 macht da keine Ausnahme, selbst wenn er vielleicht etwas spät dran und in manchen Teil arg flach wirkt. Wenn etwa einem ausgestopften Zebrakopf in der Nase gepopelt wird, kommt man sich eher wie bei „Dumm und Dümmer“ vor. Doch ansonsten ist dieser Businesstrip zum schwarzen Kontinent köstlich. Dujardin hat’s noch immer drauf (sogar mehr als seine Figur). Einige Seitenhiebe gegen aktuelle Hypes und Auswüchse kommen derart scharfzüngig und drecksackig daher, dass man sie nur feiern kann. Einfach ein unbekümmerter Macho, der sich selbst immer wieder ungeschickt, unüberlegt, ungeniert auskontert und den man dennoch nur lieben kann. Gerade durch seine sich hier mehr denn je herausschälenden Fehler und Alterserscheinungen noch doller. Außerdem passt sowohl das wunderschön exotische Setting als auch das 80er-Flair. Die Ladies sind chic, der neue Agent 1001 hat seine Momente. Die Story ist zu vernachlässigen. Deswegen: durchaus gelungene Vollendung der Trilogie. Oder kommt da etwa noch mehr?! 

Fazit: durch den Charme, den Zeitgeist und den Chuzpe noch immer ein großer Spaß. War überfällig, dass OSS117 zurückkehrt. Obwohl die beiden Vorgänger unerreicht bleiben. 

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