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Da Hardy Krüger mit Filmen wie Einer kam durch nun auf den internationalen Markt schielte, 1957 des weiteren noch im recht amtlichen Banktresor 713 aufspielen durfte, hatte er eine Rückkehr an ein seine Karriere beschmutzendes Set nicht wirklich nötig. Dieser Ausfall der Figur Thoren überschattet eigentlich den ganzen Film Liane – Die weiße Sklavin, der damit beginnt, daß die sich in Afrika doch am heimischsten fühlende Hauptfigur Sehnsucht nach ihrem geliebten Freund entwickelt. Dadurch ist sie anfällig für die Vorschläge der Besucher, sich doch einmal vom Fleck zu bewegen.
Durch Versatzstücke verschiedenster Abenteuervorlagen geschoben ist Herr Krüger den Machern bald vergessen. Die etwas züchtiger bekleidete Marion Michael wird zuweilen begehrtes Objekt für einen Scheich, es wird gefangen, geflohen und überlebt, so daß die größte Heldentat wohl die des Zuschauers darstellt, welcher über die eigentlich recht kurze Laufzeit nicht in lauthalsiges Schnarchen ausgebrochen ist.
Liane – Die weiße Sklavin ist ein unnötiger Nachschlag für eine historisch spätestens wegen des tragischen Schicksals der jung-naiven Hauptaktrice für den deutschen Film wichtigen, aber eben inhaltlich ernüchternden Eskapade. Höchstens Trashromantiker erfreuen sich noch an diesem Gespinst aus deutschen Landen, welches vor Nachlässigkeit strotzt und von Musik- wie Tanzeinlagen überhaupt auf Länge gebracht werden muß.

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