Ein interessanter Film, dessen Hauptfigur die fiktive Krimiautorin Sarah Morton ist. Vom Zuschauer wird verlangt, dass er geistig flexibel ist und nicht bei der festen Erwartungshaltung bleibt, eine Krimiepisode à la "Mord ist ihr Hobby" präsentiert zu bekommen.
Wie erschafft eine Schriftstellerin bzw. ein Schriftsteller sein Werk? Es entsteht nicht im luftleeren Raum aus dem Nichts. Viele Schriftsteller lassen sich von ihrem eigenen Leben und ihrer Umgebung inspirieren, vom Klima, der Landschaft, Gebäuden, Menschen, den Geschichten, die man sich erzählt, jeglichen Informationsfetzen, die sie aufschnappen. Und dann würzen sie einmal kräftig nach und geben allem eine interessante Richtung, etwa "Sex & Crime".
Man kann nicht im sonnigen Frankreich vom nebligen Schottland schreiben. Dies stellt auch Sarah Morton (Charlotte Rampling) fest. Doch nicht nur ihr Werk wird von der Umgebung beeinflusst, auch die Schriftstellerin selbst wird von ihrem Werk verändert, wenn sie versucht, in die Welt ihrer Romanfiguren einzutauchen, weil es so viel leichter ist, von innen heraus deren Leben zu beschreiben.
Der kreative Prozess des Schreibens bietet die Chance, dass sich der Schriftsteller hinterher selbst besser versteht und mit seinem eigenen Leben besser umzugehen weiß. Er birgt aber auch die Gefahr, dass die Umwelt nicht erfreut ist, dass sie im Werk so verzerrt wiedergespiegelt wird.
Empfehlenswert!