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John Wayne Gacy war einer der berüchtigtsten Serienkiller der USA. Er tötete mehr als dreißig junge Männer, zu denen er sich sexuell hingezogen fühlte. Er vergrub sie unter seinem Haus im Kriechkeller, als da kein Platz mehr war, warf er sie im Fluss. 1994 wurde Gacy hingerichtet. In seiner Kindheit litt Gacy unter den willkürlichen Gewaltausbrüchen seines alkoholisierten Vaters. Später führte Gacy ein perfektes Doppelleben: Einflussreicher Unternehmer, politisch aktiv und mit Beziehungen. In seiner Freizeit gab er Kindervorstellungen als Clown. Er war verheiratet und hatte zwei Töchter. Nach und nach bekam diese Fassade eines ehrbaren Bürgers jedoch Risse. Längst fiel es auf, dass Gacy nur junge ungelernte, meist mittellose junge Männer einstellte und es ging das Gerücht um er sei Homosexuell. Zudem ließ sich ein beißender Gestank nicht mehr verbergen, der das Haus Gacys immer mehr umhüllte. Auch die Insektenplage wurde immer offensichtlicher und Gacy hatte Mühe dafür noch Ausreden zu finden. Es mag an seiner gesellschaftlichen Stellung gelegen haben, dass er das alles über so lange Zeit auf ein defektes Abflussrohr schieben konnte. Doch auch diese gesellschaftliche Stellung stand auf der Kippe, da er seine finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnte und somit ernste Probleme in der Nachbarschaft bekam. Als Gacys ansonsten sehr stille und unterwürfige Frau wegen all dieser Ungereimtheiten samt Töchtern verschwand, war Gacy allein mit seiner greisen, nicht mehr viel merkenden, Mutter im Haus. Nun war viel Platz im Hause Gacy und sein nächstes Opfer konnte direkt bei ihm einziehen. Die Risse an der Fassade waren aber schon zu groß. Die Polizei verfolgte ihn bereits und wich ihn nicht mehr von der Seite.Soweit erstmal eine grobe Inhaltsangabe des Films. Inwieweit dieser Film mit dem tatsächlichen Leben John Wayne Gacys übereinstimmt weiß ich nicht. So ähnlich wird es schon gewesen sein, aber an der filmischen Umsetzung zweifle ich doch etwas. Da sind zu viele Details, die mir in der Handlung recht unlogisch vorkommen. Gewöhnungsbedürftig auch die Erzählweise des Films. Ich hatte den Eindruck ein filmisches Flickwerk von Szenen zu sehen, die chronologisch zusammengefügt wurden, ohne jedoch ein homogenes Ganzes, einen Film also (!) zu ergeben. Auf die familiären Probleme, die das Doppelleben eines Serienkillers zwangsläufig nach sich zieht, ist der Film gar nicht erst eingegangen. Das Thema hatte sich erledigt, als seine Frau mit den Töchtern, im Film fast unbemerkt, verschwand.Gacy ist ein Film ohne Höhen ohne Tiefen, einfach nur abgekurbelt und gut ist.Warum die deutsche DVD keine Jugendfreigabe bekam, kann nur daran liegen, dass man wohl gar keine wollte. Ansonsten ist das nicht zu erklären. Da sind keine Details zu sehen. Fast wirkt der Film Gewaltlos. Nicht unbedingt das, was ich von einem Killerfilm erwartet hatte. Zusammenfassen möchte ich sagen, dass Gacy oberflächlich abgekurbelt wurde und sicher kein Film auf Kinoniveau ist. Die Logik hingt hinterher, als Zuschauer, auch ohne Wissen über John Wayne Gacy, merkt man: Ganz so war’s sicher nicht! Spannung kommt an ein paar Stellen kurz auf, meist dann, wenn der eklige Kriechkeller (offenbar in Amerikanischen Häusern üblich: Ein Haus ohne Fundament auf Pfählen, die im Sand stecken. Drüber kommt der Fußboden. Drunter kann man nur kriechen, nicht aufrecht gehen.) betreten werden muss, in dem Gacy seine Leichen verbuddelt. Hier tummeln sich Millionen von ekligen Maden und Kakerlaken. Als Gacy seine Arbeiter da runter schickt, damit sie zur Geruchsdämmung Kalk verstreuen sollen, ist das schon obereklig. Viel besser wird der Film dadurch aber auch nicht.

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