Review
von EvilEd82
Ein Film bei dem mir die Bewertung wirklich sehr schwer fällt. Fangen wir mit den positiven Punkten an.
Von der ersten Sekunde an zieht einen Last Night in Soho in seinen Bann. Es sind diese Farben, die Musik und vor allem die Darstellung. Insbesondere die Leistung der Hauptfigur kommt unglaublich authentisch rüber. Hier lohnt sich im Übrigen auch ein Blick in das ausführliche "Behind the Scenes" in den Extras, welches sehr schön zeigt, wie die Hauptdarstellerin sich selbst in Eloise entdeckte.
Die Überblenden in die verschiedenen Zeitebenen sind visuell absolut klasse gemacht und so versprüht der Film vor allem Faszination, auch wenn man lange Zeit nicht so recht weiß wo die Reise hingehen soll.
In der zweiten Hälfte und mit ansteigendem Horror-Anteil verliert das Ganze aber etwas an genau jener Faszination. Zu sehr verschiebt man den stimmigen Plot in die moderne Gruselecke a la Blumhouse mit vor allem viel zu vielen CGI-Gestalten. Hier wäre weniger mehr gewesen und die anfänglich starke Charakterzeichnung verpufft ein wenig. Handlungsstränge, die wirklich interessant gewesen wären (z.B. Verbindung Eloise mit ihrer Mutter), werden schlicht nicht weitergesponnen. So verliert sich der Film im letzten Drittel ein wenig, was ihn in meiner Gesamtwertung leider abrutschen lässt. Am Ende ist das sicher Geschmackssache, aber aus meiner Sicht wurde eine tolle Idee und eine hervorragende Inszenierung am Ende ein wenig dem modernen Grusel-Mainstream geopfert.
7 von 10