Auf der Flucht in Griechenland…03.11.2022
Der Rahmen
Beckett, gespielt von Denzels Sohn John, ist mit seiner Frau April auf Urlaub in Griechenland. Schön da, ich habe das Land auch schon bereist, allerdings kamen mir die Farben der Landschaft kräftiger vor als hier bei diesem auf fahl geschaltetem Film. Das Paar hat, weil Beckett am Steuer einschläft, einen Autounfall, den nur Becket überlebt. Als er sich am Tag danach den Unfallort anschauen will, wird auf ihn geschossen – und ab da befindet sich der Mann auf der Flucht, der Sprache nicht mächtig, ohne Geld, die Verfolger bei der Polizei indes sind auch nur Helfershelfer einer weitgehenden Verschwörung. Beckett muß zur Botschaft nach Athen, und wir folgen ihm auf seiner Reise, die für den armen Mann allerhand Strapazen mit sich bringt.
Gucken oder nicht?
Eher nicht, der Film ist nicht rund.
Warum?
Störend hier sind vor allem die fahlen Farben und die merkwürdigen Nebenfiguren, natürlich müssen es dem Trend der Zeit geschuldet weibliche Aktivistinnen sein. Über allem aber schwebt und nervt die Musik, man wähnt sich in einem Film der späten Sechziger, und genau so ist auch der gesamte Look des Films. Die Situation der Hauptfigur ist durchaus spannend, aber es fehlt jeglicher Bezug zum Unfall und der eigenen Schuld am Tod der geliebten Frau. So stolpert John Washington, mit fast immer dem gleichen Gesichtsausdruck und stets offenem Mund durch die Geschichte, die dem Betrachter auch erst dann etwas offenbart, wenn Beckett dessen gewahr wird – eigentlich eine interessante Vorgehensweise, aber durch die nervenden Rahmenbedingungen und einige seltsame Storywendungen leider kein großer Genuß.
Die Note
Ein Mann auf der Flucht in Griechenland, das hätte etwas werden können, wird aber durch eine ab der Hälfte weitgehend spannungsarme Inszenierung zunichte gemacht. Und da die Musik wirklich dauerhaft nervt, nur 5/10.