Die Technologiefirma ITC ist auf ein Wurmloch gestoßen, das Zeitreisen ins Jahr 1357 ermöglicht. Beim letzten Experiment ist allerdings ein unerklärlicher Fehler passiert. Der Archäologie-Professor Edward Johnston ist nicht wie geplant in die Gegenwart zurückgekehrt. Als seine Studenten Chris und Kate bei Ausgrabungen in Frankreich einen verstaubten Hilferuf ihres Professors in die Finger bekommen, reisen auch sie ins 14. Jahrhundert – mitten hinein in die Wirren des Hundertjährigen Krieges. Dort müssen sie Johnston retten, ohne das Kriegsgeschehen zu beeinflussen oder selbst auf dem Schlachtfeld zu enden.
Jetzt ist es doch bewiesen, auch Richard Donner ist nur ein Mensch und keine automatische Hitmaschine. Sein Zeitreiseabenteuer Timeline ist eine sehr zwiespältige Angelegenheit, die gute Szenen vorweisen kann, aber an anderen Stellen dicke Probleme aufweist und dabei noch Logiklöcher produziert, durch man locker die USS Eldridge durchschieben könnte.
Die Handlung teilst sich dabei in die Zeitzonen heute und Frankreich 1357 auf. Speziell die Handlung in der Jetztzeit ist dabei überhaupt nicht gelungen, mehr als einen Crashkurs in Archäologie für Dummies und dem üblichen Klischeebösewicht fällt dem Drehbuch dazu nicht ein.
Interessanter wirds dafür in der Vergangenheit. Sieben Personen (von denen drei in wenigen Minuten schon wieder tot sind, war nett euch kennengelernt zu haben) werden mal kurz in den Hundertjährigen Krieg zurückgeschickt, um einen abgängigen Professor zurück zu holen. Aber auch hier wird meist recht wenig geboten, die Kulissen und Kostüme sehen zwar alle recht stimmig aus, aber sonst reichen sich hier die Klischees die Klinke in die Hand.
Außer der Gerard Butler Figur wird nur Magerkost geboten. Die Engländer sind alles böse Teufel, die Franzosen die aufrechten Rebellen und den topgebillten Paul Walker hätte man mühelos aus dem Script streichen können, so unauffällig nutzlos, wie er hier durch die Kulissen stolpert. Die Handlung besteht dann auch im wesentlichen aus den Zutaten gefangen nehmen lassen und wieder entfliehen in mehrfacher Ausfertigung und beliebiger Reihenfolge. Dafür gibt es aber sogar gleich zwei Love Stories zu Ende zu bringen *doppelgähn*
Ansehnlich ist dafür aber die Schlacht ausgefallen. Zahlreiche Statisten und Kriegsgerät sorgen da zumindest für einige Glaubwürdigkeit, auch wenn natürlich niemand ein Minas Tirith erwarten darf. In Sachen Action ist das jedenfalls der klare, aber auch im Grunde der einzige Höhepunkt.
Wenn man das Hirn ausmacht, kann man sich Timeline aber schonmal anschalten. Aber kann mir mal jemand sagen was bitte diese Nachtpfeile sein sollen? Oder wie eine Firma mal eben das beamen testet und als Zufallsprodukt Zeitreisen erfindet? Warum die Idioten die Maschine reparieren obwohl in lockerer Reichweite eine zweite Anlage existiert? Die Krönung ist aber natürlich die wahllose Veränderung der Geschichte, nennt man Großvater Prinzip glaube ich, wie kann in der Gegenwart von der gestorbenen Frau erzählt werden, obwohl sie in der Vergangenheit gerettet wurde? Da sollte man besser nicht darüber nachdenken, gibt nur Kopfweh.
5/10