Als der 14-jährige Marco in einem Zug nach Dänemark festgenommen wird, trägt er den Reisepass von William Stark bei sich – einem Familienvater, der vor einigen Jahren spurlos verschwand, nachdem er eines schweren Verbrechens beschuldigt wurde. Der Fall lag im Sonderdezernat Q der Mordkommission Kopenhagen bereits bei den Akten. Kommissar Carl Mørck und sein Partner Assad müssen nun die Spur wieder aufnehmen. Ihre Ermittlungen lassen schnell vermuten, dass das Verschwinden Starks nur der kaltblütige Versuch war, ein Verbrechen viel größeren Ausmaßes zu vertuschen. Sie kommen einer finsteren Verschwörung um jahrelange systematische Korruption auf die Spur, die bis ganz nach oben reicht – und deren unfreiwillige Schlüsselfigur der junge Marco ist.
Wo fange ich da am besten an? Am einfachsten mal bei der Geschichte, denn die, ist wie immer in den Filmen des Dezernat Q, ziemlich verschachtelt und die einzelnen Handlungsabschnitte fügen sich erst später zusammen – so wie in den Vorgängerfilmen auch. Wieso sollte das auch anders sein, denn die Romanvorlage ist ja vom gleichen Autor?
Nun kommt aber das, was natürlich alle bemängeln – der Austausch der Hauptdarsteller. Den Streifen aber, wie in amazon passiert, dermaßen zu zerreißen, ist meiner Meinung nach nicht angemessen.
Die Produktionsfirma hat ab Teil 5 gewechselt und die neue hat sich gedacht, andere Darsteller zu verpflichten. Warum konnte ich leider nicht herausbekommen. Das man sich damit keinen Gefallen tut, war aber doch abzusehen.
Ich erinnere da an die berühmten X-Files. Als Mulder aufhörte und dafür Robert Patrick einsprang, gingen die Qouten komplett in den Keller. Nicht weil letzterer ein schlechter Schauspieler ist, sondern weil man eben mit der Figur des Mulder so sehr vertraut war.
Hier ist es natürlich noch etwas drastischer, denn die neuen Darsteller übernehmen ja die komplett alten Rollen und man ertappt sich immer wieder dabei, das Schauspiel der beiden mit den Vorgängern zu vergleichen – an die man sich eben nach 4 Teilen gewöhnt hatte.
Wenn man an diesen Film neutral herangeht bekommt man einen durchaus interessanten Fall geboten, der sich in der Qualität nicht von den Vorgängern unterscheidet. Außerdem ist Ulrich Thomsen ja kein schlechter Darsteller, aber das Erbe ist eben sehr groß.
Zudem hat sich auch der Stil der Inszenierung gewandelt, denn die ersten 4 Teile waren doch eher „amerikanisch“ gedreht, während dieser hier sich eher an dem etwas langsameren Tempo der nordischen Produktionen orientiert.
Fazit: Leute die die ersten Teile nicht kennen, dürften ERWARTUNG durchaus mögen. Für die Menschen die alle Vorgänger gesehen haben, wird es eher schwer sich umzugewöhnen. Den Film deshalb aber komplett niederzumachen, finde ich trotzdem irgendwo ungerecht.