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Eine abgezockte Kleinstadtlolita, ihr Vater, drei Jungs in Partylaune, ein angegetrunkener Autofahrer, eine unterbelichtete Supermarktkassiererin und zwei vermeintliche werdende Väter im Teenageralter sind die Protagonisten von 11:14, deren Schicksale sich im Verlauf einer einzigen Nacht aufs unerfreulichste verknüpfen.

Fünf einzelne Episoden, die scheinbar in keinem Zusammenhang stehen, laufen im Verlauf des knapp 80 minütigen Streifens am Knotenpunkt ihrer jeweiligen Entstehung zusammen.
Die verschiedenen Handlungsstränge abzuarbeiten ist an dieser Stelle aufgrund der Komplexität des Gesamten nicht nur schwierig, sondern würde auch massiv die Freude am Film beeinträchtigen.

Sicher ist die Erzählweise nicht wirklich neu und stellenweise wirkt der Zusammenhang der einzelnen Episoden zueinander auch etwas bemüht. Dennoch leistet sich 11:14 keine wirklich gravierenden Aussetzer und bleibt als Gesamtbild gut nachvollziehbar. Die Tatsache, dass der Film de Facto grade mal  den Zeitraum von knapp 30 Minuten abhandelt, macht auch verwirrende Rückblenden überflüssig. So beginnt jede Episode gegen etwa 23.00 Uhr und arbeitet sich über den Zeitpunkt 23:14 Uhr, der die Schnittstelle des ganzen darstellt, bis einige Minuten vor 23:30 voran.

11:14 ist mit leichter Hand inszeniert, wird von solide agierenden Darstellern getragen und erweist sich am Ende als durchaus schlüssig. Die sparsam eingesetzten Schockelemente sind gut gelungen, wenn auch soundtechnisch zuweilen etwas überzogen.
Grösstes Manko des Films ist sicherlich das Fehlen von "Aha - Momenten", denn die vielleicht erwarteten grossen Twists bleiben aus.

Nichts desto Trotz kann 11:14 knapp 1 1/2 Stunden kurzweilig unterhalten, eben weil es bei der eher kurzen Laufzeit zu keinen nennenswerten Längen kommt.

Fazit: 11:14 ist auch beim 2. oder 3. mal sehen ein recht spannender und weitgehend intelligent gemachter Episodenfilm, der durchaus überzeugen kann. Mit 7,5 Punkten denke ich fair bewertet.

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