Review

11:14

Um diesen Film bin ich in der Videothek schon seit gefühlten Ewigkeiten herumgeschlichen... Hilary Swank als Hillbilly mit Zahnspange und eine Cut-Up-Story im Pulp-Fiction-Stil schienen mir schon sehr vielversprechend.
Nun ja, so ganz erfüllt wurden meine Erwartungen nicht. Das aber auch nur weil es die falschen waren. Ich hätte hier nämlich eher etwas wie "Crash" vermutet, es wirkte sehr ähnlich (Autounfall + verschiedene Perspektiven der Charaktere vor den verknüpfenden Geschehnissen), doch hier sollte etwas ganz anderes meinen Bildschirm schmücken: Eine (äußerst) schwarze Komödie.

Das ist natürlich nichts Schlechtes, da schwarzer Humor so ziemlich der Einzige ist, über den ich wirklich lachen kann (Schadenfreude ist immer noch die schönste...) und das war auch hier wieder der Fall. Diesen dummen (Teilweise leider sehr klischeehaften) Charakteren bei ihrem wilden Ritt ins Verderben innerhalb von 20 Minuten zuzusehen, war schon ein überraschendes Vergnügen, dass ich gerade diesem Film nicht zugetraut hätte.

Die schauspielerischen Leistungen gehen allesamt in Ordnung, aber ganz besonders Patrick Swayze, der nur noch völlig Bekloppte spielt (siehe Donnie Darko, in dem er schon als pädophiler Life-Helper-Propagandist glänzte), stach sehr heraus und beeindruckte mich aufs Neue. Er sollte wirklich bei solch kaputten Rollen bleiben. Hilary Swank hielt das, was ihr Aussehen auf der Rückseite der (irreführenderweise sehr ernst anmutenden) Verpackung versprach. Eine völlig hohle Tussi eben. Die hat sie aber wirklich mit Elan gespielt und ganz besonders ihr Verhalten während des Gesprächs der anderen beiden Anwesenden (Ich will hier nicht zu viel verraten) hat mich in Lachkrämpfe ausbrechen lassen.

Die (zahlreichen) Plot-Twists sind originell, (meistens) logisch (Bis auf die Sache mit der verstrichenen Zeit... Wer den Film zum zweiten mal sieht, sollte mal die Zeit in etwa mitrechnen) und ziemlich unterhaltsam. Es gibt eigentlich keine Längen, zumal der Streifen auch nur lächerliche 82 Minuten läuft. Ist aber immer noch besser als lang und langweilig.

Abschließend lässt sich wohl sagen, dass hier entgegen aller Vermutungen wirklich nichts Ernsthaftes erwartet werden sollte. Stattdessen lieber ein paar Kumpels oder Kumpelinen + Bier nach Hause holen und Spaß haben. Allerdings nur, wenn man auf tiefschwarzen Humor steht. Für einige zarte Gemütchen ist selbiger vermutlich nichts.

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