Review

Es gibt nicht viele Filme, von denen ich im Vorfeld nichts gehört habe (Trailer etc.), die mich aber nach dem ersten Angucken umgehauen und bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. So war es bei "Donnie Darko" oder "Butterfly Effect" und so ist es bei "11:14 elevenfourteen" auch gewesen.

Über die Geschichte will ich nicht viele Worte verlieren, da man hier schnell spoilern kann und ich somit einigen, die dieses Review lesen ohne den Film gesehen zu haben, einiges verraten würde, das sie lieber nicht wissen sollten. Ich verfluche heute noch denjenigen, der mit das Ende von "Sixth Sence" erzählt hat!

Soviel sei verraten: An einem Abend um 11:14 pm (23:14 Uhr) verändert sich das Leben von 5 Menschen durch 5 Ereignisse, die am Anfang scheinbar nichts zu tun haben, sich aber nach und nach zu einem Puzzle zusammenfügen:

- Ein angetrunkenem Fahrer fällt eine Leiche auf seine Motorhaube
- Drei Jugendlichen fahren ein Mädchen auf der Strasse an, weil der Fahrer der Gruppe abgelenkt war
- Ein Vater versucht einen fatalen Fehler, den anscheinend seine Tochter begangen hat, zu vertuschen.
- Ein Jugendlicher, der in Geldnot ist, beschließt einen kleinen Supermarkt auszurauben
- Eine Tochter will mit ihrem Freund durchbrennen, braucht aber Startkapital.

Dabei wird eine Geschichte nach der anderen erzählt und anschließend im Finale zu dem besagten Puzzle zusammengefügt..

Die Art und Weise wie die Story erzählt wird ist nicht unbedingt originell. Tarantino hat sie quasi mit "Pulp Fiction" oder "Reservoir Dogs" erfunden und die Masse hat sie gnadenlos kopiert. Zum Teil sehr schlecht. Bei "11:14" wirkt jedoch alles frisch und nicht schon hundertfach erzählt und durch den Fleischwolf gezogen. Was größtenteilst mit den sehr originellen Geschichten zusammenhängt, die in jeder Nachbaschaft passieren könnten: Der besorgte Vater, das kleine Flittchen, der dumme Jugendliche von nebenan, ein Jugendlicher mit Geldnot und ein betrunkener Fahrer. Gibts in jeder Nachbarschaft. Von daher fühlt man mit den Protagonisten mit und möchte nicht in deren Haut stecken. Als ein Mann will ich schon gar nicht in der Haut des dummen Jungen aus dem Van stecken ;-) Durch die Bank glänzen alle Schauspieler in diesem Streifen. Selbst ein Patrick Swayze, der eine Gurke nach der anderen geliefert hat, glänzt hier als fürsorglicher, teils tollpatschiger Vater, der einfach seiner Tochter helfen will. Ich war nach dem Abspann richtig traurig, dass dieser tolle Streifen nicht weiterging. Zumal ich gern gesehen hätten, was mit den Menschen anschließend passiert, da das Ende ziemlich abrupt kommt und (was die Schicksale einiger Personen angeht) offen bleibt. Aber das war nur eine Minikritik am Rande. Der Film ist ein Knüller und mein Geheimtip für jeden, der was Neues sehen will und genug von Remakes und Themen hat, die schon hundertfach kopiert wurden. Ich würde mir wünschen, dass sich die die Holywoodler trauen würden, was Neues zu versuchen, anstatt eine Fortsetzung nach der anderen abzuliefern. Wer will schon Fluch der Karibik 4 oder Oceans 14 wenn er solche Kostbarkeiten wie "11:14" geliefert bekommt. Ich freue mich jedenfalls über den nächsten Film von Greg Marcks. Evtl. liefert er ja wieder eine Perle ab.

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