Greg Marcks, Regisseur und Drehbuchautor von „11:14“ ist bestimmt so eine Tarantino-Type. Also jemand, der selbst schon ein paar tausend Filme gesehen, sich seine Lieblinge herausgepickt hat und jetzt mit seinem Debütfilm zeigen will, das er seine Lektionen gelernt hat.
Und da kommt auch schon wieder Tarantino ins Spiel. Der hat nämlich seinerzeit mit „Pulp Fiction“ die Messlatte für Filme gesetzt, die ihre Story in einzelne Episoden verschachteln und sich in den Zeitebenen vor- und zurück bewegen.
Variationen dieses Stils hat es seither einige gegeben: großes Melodram („Magnolia“), Film Noir-Adaptionen („Memento“), europäischen Kunstfilm („Irreversible“) und amerikanischen Mainstream („Identität“), um nur einige zu nennen.
Formell kann Marcks also nicht mehr überraschen und inhaltlich schleift es leider etwas. Zwar bekommt der Zuschauer einiges geboten, es gibt massenhaft Unfälle mit lebenden und bereits toten Personen, dazu einen abgetrennten Penis und einen bös zerquetschten Kopf.
Auch die Charaktere sind bunt gemischt. Die Palette reicht vom sex- und geldgeilen Girlie, über den abgeklärten Highway-Cop bis zum einfältigen Kleinkriminellen.
Aber Marcks hat den Film einfach zu sehr auf den Effekt hin inszeniert. Sobald er die Gelegenheit hat, ein weiteres originelles Detail in die Geschichte einzubauen, ist er sofort bereit diesem alles andere unterzuordnen.
Dafür bleibt dann die Logik bisweilen auf der Strecke und auch die Beweggründe hinter den Aktionen der Protagonisten können nicht überzeugen.
Dem Unterhaltungswert von „11:14“ tut dies allerdings keinen Abbruch. Der Film kommt ohne lange Einleitung sofort zur Sache und legt bei einer Nettolaufzeit von nicht einmal 80 Minuten wirklich ein rasantes Tempo vor. Auch die Darsteller sind durch die Bank gut. Besonders hervorzuheben Hilary Swank als Ladenschwengel und Patrick Swayze als besorgter Vater.
Alles in allem also nicht der ganz große Wurf, aber auf jeden Fall ein grundsolider Spaß.