Staffel 1 - 8/10
Staffel 1
Gott der Täuschung auf teils genialen Abwegen
Durch die gewagten Geschehnisse in „Avengers: Endgame“ befindet sich der Tesserakt (in einer parallelen Timeline) doch noch/wieder in Lokis Besitz - doch eine Art „Zeitpolizei“ verhaftet ihn zügig bei seinem Fluchtversuch, um sich abspaltende Paralleluniversen im Keim einzudämmen. Aber vor allem um mit seiner Hilfe und Expertise eine mächtige „Variante“ dingfest zu machen, die gewalttätig durch die Zeit hüpft und die „heilige Zeitlinie“ zu zerstören versucht…
Was diese Comicserie zu einer absolut würdigen (parallelen) Fortführung der Figur „Loki“ macht?
+ Tom Hiddleston geht ein für alle mal in der Rolle auf, setzt ihr die Krone auf
+ hochwertiger, typischer MCU-Look
+ öffnet etliche Türen für die Zukunft des MCU/Phase 4 und ff.
+ tolle Idee und Umsetzung der etlichen Lokis und verschiedenen Zeitebenen
+ nicer Synthiescore
+ kinoreife Spezialeffekte
+ wie immer unendliche Easter Eggs, Geheimnisse und Anspielungen
+ coole Buddy-Elemente
+ durchaus emotionale und fast romantische Töne
+ Owen Wilson spielt legendär sympathisch und trocken
+ mehr Wendungen, Finten und Überraschungen denn je
+ Kang, der Eroberer wird richtig gut
+ Idee und Umsetzung des TVA sehr gelungen und chic
+ die kleine „Erkläruhr“
+ strange, bizarr, anders, speziell
+ einige „Dr. Who“-Vibes
+ toller, süßer Loki-„Gegenpart“
+ brutaler Cliffhanger und Toröffner
+ geht auf eine recht lange Reise über nur 6 Folgen
+ Loki bekommt noch mehr Tiefe und Entwicklung
+ schönes, augenzwinkerndes Spiel mit und Abwerfen der alten Lasten, etwa den Infinitysteinen
+ fremde Welten, coole Settings
+ oft sehr gelungener Humor
+ Antihelden-Excellence
+ spielerische Leichtigkeit
+ alles strahlt auf mich eine ungeheure Faszination aus
+ für Marvelfans ein feuchter Traum
+ Richard E. Grant!
+ Alligator-Loki!
+ Staffel 2 kommt!
Und wo es selbst auf diesem Level noch Schwachpunkte gibt?
— trotz nur 6 Episoden gibt’s gefühlt dennoch Füllmaterial
— fühlt sich fast etwas unfertig an
— sehr viel „Gerede“ und „Geschwurbel“
— hätte mir noch mehr „Zeitengehüpfe“ gewünscht
— keine Jetskis!
— „Marvelfremde“ könnten sich gelangweilt, überfordert und enttäuscht wegdrehen
— man muss sich definitiv drauf einlassen
— etliche Logiklöcher oder zumindest Fragezeichen
— recht abstrakt und gefühlt nur an der Oberfläche kratzend
— „alles kann, wenig muss“
— keine wirklich großen Chameos
— schwache Kämpfe und Choreos
— könnte düsterer und härter sein
Fazit: der erste und womöglich noch immer beste, vielschichtigstes und unterhaltsamste Bösewicht des MCU bekommt mächtig Zuwachs - in Sachen Charakterentwicklung, Beziehungen und Worldbuilding. Und er setzt massive Schienen für das weitergehende MCU. „Loki“ ist ein bisweilen tolles, mindestens immer sympathisches Serienabenteuer, das sich anfühlt wie ein langer Film mit mehr Tiefe, Ironie und Ruhe. (8/10)