Einige Länder erfanden ihre eigenen Superhelden als Pendant zu Superman, der bereits 1948 als erster Realfilm erschien. In den Sechzigern folgten die Japaner mit dem Ultraman und schließlich Hongkong, wo in den 70ern unzählige Klopperfilme entstanden, mit dem Infra-Man, welcher wiederum die Macher der Power Rangers inspiriert haben dürfte.
Einige Millionen Jahre hielt Dämona, Herrscherin der Unterwelt ihre Füße still, doch nun ist die Zeit gekommen, die Erdlinge zu unterjochen und die Boten des Untergangs auszusenden.
In einer Forschungsstation ist man damit jedoch nicht einverstanden, woraufhin aus dem Mitarbeiter Ray der Infra-Superman erschaffen wird, der sich dem Bösen entgegenstellt…
Die ersten Trash-Einlagen lassen nicht lange auf sich warten, als Dämona ihre Krallen in Form eines Drachen ausfährt, Straßen aufreißen und ganze Städte Feuer fangen. Während es in der Forschungsstation von Mitarbeitern in silberglänzenden Elvis-Kostümen nur so wimmelt, wird ein Fangarmmonster zum ersten Angriff losgelassen, wobei die Stunts in Form von Rangeleien und anschließenden Stürzen und Flügen durchaus Laune bereiten.
Richtig dufte sind allerdings die Gummimonster, wie ein Octopus auf zwei Beinen, dessen Tentakeln lustig hin und her wippeln, weil das Vieh offenbar auf Speed ist. Auch ein Käfer-Monster bereitet Freude, zumal es sich binnen Sekunden haushoch machen kann, - aber Infra-Man kann das auch, sofern er es vorher laut ausruft. Zudem fliegt und schwebt er, kann Laserstrahlen und tödliche Kicks aussenden und natürlich überall hindurch sehen. Sein knallrotes Kostüm erinnert an einen Motorradfahrer, der in einen Kessel mit Gummiglanz gestiegen ist.
Da die Shaw-Brothers hinter dem Projekt standen, bleiben zahlreiche Fights natürlich nicht aus. Aufgrund der eingeschränkten Bewegungsfreiheit und der mangelnden Sicht einiger Kämpfer fallen die Auseinandersetzungen nicht allzu spektakulär aus, zuweilen mangelt es an Dynamik, an Härte sowieso. Stattdessen werden während der Kämpfe mitunter Turnschuhe und T-Shirts der Monster sichtbar.
Spezialeffekte gibt es natürlich auch, denn wenn ein Fahrzeug sanft aufs Dach gelegt wird, fängt es selbstverständlich sogleich Feuer, während etwaige Laserstrahlen in Zeichentrickform übers Bild kopiert wurden. Bei einem Duell mit einem Zottelmonster, welches direkt der Muppet-Show entsprungen sein könnte, kommt dies besonders zum Vorschein. Die wenigen Kulissen wie das Labor mit vielen blinkenden Knöpfchen fällt okay aus und auch das Domizil des Bösen unter der Teufelsinsel ist mit einigen überdimensional großen Totenköpfen einigermaßen zweckdienlich ausgefallen.
Die Story, die von zahlreichen Logiklücken und Kontinuitätsfehlern umgeben ist, fällt dabei recht dünn aus, während die Fights auf Dauer etwas ermüden, weil schlichtweg die Wucht fehlt. Dennoch ein paar herrlich krude Ideen, klobige Mutanten und einige Kämpfer, die wahrlich weit übers Ziel hinaus fliegen. Trash-Fans sind hier gut aufgehoben.
6,5 von 10