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Ärger auf dem Weingut der Familie Marcoux: Die Haushälterin (Bernadette Lafont) macht allen den Hof, die Tochter (Jeanne Valérie) will einen ungehobelten Rüpel (Jean-Paul Belmondo) heiraten und Vater (Jacques Dacqmine) geht fremd. Der strengen Hausherrin (Madeleine Robinson) sind längst alle Zügel entglitten, als plötzlich ein Mord geschieht…

Allüren und Intrigen dürfen wohl die beiden Kernelemente genannt werden, um die Claude Chabrol seinen teils komödiantischen, teils abgründigen Krimi spinnt. Kaum eine Figur, die nicht eine oder gleich mehrere Macken hätte, kaum ein Beteiligter, der nicht vor irgendjemandem etwas zu verbergen hätte oder ein verkapptes Spielchen treiben würde. Der turbulente Reigen ist ebenso durchdacht wie flott, dabei aber dezent fotografiert und zumeist gut gespielt; die bombastische Musik bleibt in ihrer Folgsamkeit gegenüber dem Bild dagegen eher altmodisch. Allerdings muss sich Chabrol schon den Vorwurf gefallen lassen, das tragische Gewicht der Geschehnisse über weite Strecken leichtfertig auf den unverbindlichen Plauderton einer Salonkomödie herunterzuspielen und an die eher nebensächliche Demontage von Benimm und Konvention zu verschenken.

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