Paris während des Ersten Weltkrieges. Der Antiquitätenhändler Henri Landru ermordet reihenweise alleinstehende, reiche Frauen, um an ihre Ersparnisse zu kommen. Da er seine Opfer stets nach der Tat zerstückelt und verbrennt, sind kaum verwertbare Spuren vorhanden. Nur durch einen Zufall wird Landru überführt. Aus politischen Gründen bauscht man seinen Fall zu einem großangelegten Schauprozeß auf…
Claude Chabrol hat sich 1962 des True-Crime-Stoffes um den 1922 hingerichteten Massenmörder Landru angenommen und das in Form einer makabren Komödie geschriebene Drehbuch von Francoise Sagan zwar adäquat, aber wenig genregerecht umgesetzt. Die durch ständige Einblendungen von Bildern aus dem Krieg aufgezwungene Parallelschaltung der Morde Landrus zum Gemetzel auf dem Feld ist zwar ein aussagekräftiger Trick, bringt aber die Geschichte und deren Ausleuchtung der Hintergründe um keinen Deut weiter. Vom Stil her erinnert „Der Frauenmörder von Paris“ auch eher an eine opulente Dekorstudie als an einen gruseligen Serienmörder-Film. In der alten, gekürzten deutschen Fassung sind fast sämtliche Details ausgemerzt, die entweder etwas mit dem politischen Charakter der Gerichtsverhandlung zu tun haben oder mit den sexistischen Details in bezug auf die Taten. 1993 erhielt die ungeschnittene Fassung ihre deutsche Erstaufführung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Alternativtitel: „Landru“. Mit Charles Denner, Michèle Morgan, Danielle Darrieux, Hildegard Knef u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin