Wenn Videospiele als Inspirationsquelle für Filme dienen, tun sich einige Autoren schwer, eine funktionierende Geschichte daraus zu entwickeln. Bei einem Tanz, maximal einer Bühnenshow aus Irland verhält es sich ähnlich, wie das Regiedebüt von Eamonn Butler und Dave Rosenbaum veranschaulicht.
Keegan lebt bei seinen Großeltern im örtlichen Leuchtturm. Als sein Großvater stirbt, vergisst er kurz darauf, das Licht im Turm zu aktivieren, was den bösartigen Huntsman anlockt, der die umliegenden Flüsse trocken legen will. Keegan und Freundin Moya begeben sich ins Reich der Megaloceros Giganteus, eine Art magischer Elche, um den Unhold zu stoppen…
Für Erwachsene setzt der Stoff grundlegend voraus, mit der Mischung aus keltischer Folklore und Stepptanz etwas anfangen zu können, denn auf musikalischer Ebene halten die Klänge des Riverdance-Begründers Bill Whelan ausgezeichnet bei Laune.
Bei der Choreographie gab man sich sichtlich Mühe, es dem Original gleich zu tun und zudem Elche und Frösche einzubinden, was angesichts variabler Perspektiven und einiger ansehnlicher Hintergründe ganz gut funktioniert.
Mit der Geschichte verhält es sich leider etwas anders, obgleich die wesentlichen Charaktere sympathisch eingeführt werden. Denn zwischen den Tänzen ereignet sich recht wenig, da wird gar ein vermisster Nachwuchs einer Froschfamilie bemüht und das Klischee tölpelhafter Außenseiter für platte Witzchen unterhalb der Gürtellinie eingebunden. Aufgeblasene Schafe, die wie Gummibälle durch die Gegend stolpern, sind zwar nett und teils lustig anzusehen, doch das Prinzip „If Animals were round“ ist bereits ein wenig älter.
Mit magischen Momenten ist es nicht weit her, zumal den Gesichtern oftmals der emotionale Ausdruck fehlt und der Bösewicht erscheint erstmalig gegen Mitte, was kurzfristig ein wenig Action generiert. Dieser mangelt es dem Finale deutlich, denn der Endkampf wird weitgehend unspektakulär abgehandelt, um danach erneut ins kollektive Tanzen überzugehen.
Immerhin funktioniert die Synchro einigermaßen, doch auch der Kern des Ganzen, der Gruppentanz verliert im Verlauf seinen Reiz, da am Rechner eben alles reibungslos auf die Millisekunde abgestimmt ist, während Tänzerinnen und Tänzer aus Fleisch und Blut hart für die Synchronizität arbeiten müssen. Die schablonenhafte, wenig spannend gestaltete Story ist dramaturgisch zu unausgereift, um in den Phasen zwischen den Tänzen angemessen zu unterhalten.
4,5 von 10