Romantische Komödie ohne Klischees…25.12.2008
Manchmal sieht man sich einen Film an und ist vorher schon negativ vom Cover der DVD beeinflußt. Man weiß genau, was da kommen wird, kennt man doch auch das Genre und die ehernen Gesetzmäßigkeiten…zwei treffen sich nach circa fünfzehn Minuten Filmlaufzeit, und egal, was über den Rest des Films auch passieren mag, die zwei „kriegen sich“ am Ende des Films, so sicher wie das Amen in der Kirche. Es geht also nur um den Weg zum Ziel, und genau diese Art von Film wird durch den Klappentext der DVD suggeriert. Doch dieser liegt weitab vom Ziel, denn der Film ist auf eine erfrischende Weise anders. Insbesondere interessant ist die Tatsache, daß es sich dabei um einen Frauenfilm handelt, Buch, Regie und Hauptfigur sind mit weiblicher Besetzung am Start, also hätte man Schema F vermutet…
…und wäre voll daneben gelegen. Es geht im Film um Frances, die als Literaturkritikerin arbeitet, den Traum vom eigenen Buch schon lange begraben hat, aber glücklich verheiratet ist. Glaubt sie. Ihr Mann aber hat eine jüngere, also kauft er das gemeinsame Haus, zahlt Frances aus und damit ist die Ehe samt Frances am Ende. Zum Glück hat Frances Freunde, und diese schenken ihr eine Reise in die Toskana, wo Frances aus einem Impuls heraus und mit etwas Glück eine alte Villa kauft. So schnell kann sich das Leben ändern, lieber Leser, wenn man nur etwas Geld im Rucksack hat, denn es scheint so, als müßten die Damen in diesem Film alle nicht arbeiten, es gibt wohl irgendwo einen Geldbrunnen, der unaufhörlich Bares in die Taschen der weiblichen Filmbevölkerung spült. Der Kritiker schreit hier ganz laut Punktabzug wegen Unlogik.
Die Villa bedarf nun der Renovierung, und rund um diese ranken sich einige kleinere Nebengeschichten, die zu Hochzeit und Kindersegen in der Villa führen, indes Frances wider Erwarten an beidem nicht beteiligt ist, denn keinesfalls ist es hier so, daß der erste gutaussehende Mann des Films auch der Zweitstar des Tages wird. Fein gemacht, möchte man Buch und Regie zurufen, denn selbst der im Verlauf der Geschichte auftauchende italienische Amor bleibt nicht bis zum Schluß, obwohl man Frances schon noch ein kleines Happy-End spendiert. Der Film ist erfreulich leise, hat an der richtigen Stelle eine Prise Humor mit im Kochtopf, leider aber auch eine überspannte und nutzlose Diva mit an Bord – auch hier wieder Punktabzug wegen Überflüssigkeit – und unterhält auch dank italienischem Lokalkolorit und schönen Landschaftsbildern, von denen man sich mehr gewünscht hätte, über die gesamte Laufzeit, trotz Diane Lane, die ich eigentlich nicht mag…8/10.