"I'll be back!"
Und dieses Versprechen hat Arnold Schwarzenegger (Total Recall) auch gehalten. 12 Jahre nach "T2" kam 2003 endlich der lang ersehnte 3. Teil der Terminator-Saga in die Kinos.
John Connor (Nick Stahl) lebt im Untergrund, um zu verhindern, dass die Maschinen ihn finden können. Doch auch das hilft nichts, als der T-X (Kristanna Loken) von den Maschinen in der Zukunft in die Gegenwart geschickt wird, um ihn zu töten. Wie zuvor schicken auch die Rebellen der Zukunft einen T-800 (Arnold Schwarzenegger) durch die Zeit, um Connor zu beschützen. Dem Terminator gelingt es John samt dessen Jugendliebe Kate Brewster (Claire Danes) vor dem T-X zu retten. Durch den Terminator erfährt John aber auch, dass der Tag des jüngsten Gerichts kurz bevor steht. Zusammen mit dem Terminator und Kate will er nun den bevorstehenden "Judgment Day" verhindern und den T-X vernichten...
Das der Terminator Schwarzeneggers Rolle des Lebens ist, das dürfte klar sein. Zwar wirkt er hier nicht mehr so jung und kräftig wie im zweiten Teil, aber sein Körper kann sich für sein Alter dennoch sehen lassen. Edward Furlong (American History X) wurde durch Nick Stahl (Dich kriegen wir auch noch!) ersetzt, da er wegen Drogenproblemen am Dreh nicht mitwirken durfte. Also ich könnte mir einen kiffenden John Connor schon als zukünftigen Retter der Menschheit vorstellen. Stahl spielt seine Rolle aber dennoch gut und es war von ihm auch richtig, diese Rolle nicht mehr so zu spielen, wie es Furlong getan hat, da Connor inzwischen auch älter geworden ist. Jedoch guckt er in nahezu jeder Szene benebelt in die Kamera, so, als wenn er gerade mehrere Tonnen Gras geraucht hätte. Ja, ja... das ist schon so ne Sache mit der drogensüchtigen Jugend von heute. Dann hätte man auch gleich Furlong wieder nehmen können. Kristanna Loken (Air Panic) mimt den ersten weiblichen Terminator, der zwar nicht die bedrohliche Ausstrahlung eines T-1000's hat, aber dennoch mächtig auf die Kacke hauen kann. Da Linda Hamilton nicht mehr mitspielen wollte, wurde der Part der Sarah Connor halt für tot erklärt. Dennoch musste ein weiblicher Part her, der Hamilton ersetzen sollte. Claire Danes (Mod Squad), die hier erstmals in einem Action-Blockbuster mitwirkt, war dafür die richtige Wahl. Zwar ist ihre Rolle kein weibliches Mannsbild (was wohl auch besser ist) a'la Sarah Connor, doch auch sie darf in einer Szene einen fliegenden Roboter zu Schrott ballern, was unseren John Connor prompt an seine Mami erinnert.
"Terminator 3" kam 2003, dem Jahr der Fortsetzungen, ins Kino und war eine wohltuende Erholung noch dem effektüberladenen und saulangweiligen "Matrix Reloaded". Auch wenn "T3" genauso viele Computereffekte wie "Matrix Reloaded" hat, sieht man es im nicht an. Hier wirkt die Action realistisch und nicht so künstlich wie Neos Kampf gegen die Maschinen. Für Hardcore-Terminator-Fans (wie ich z.B.) mag es zwar traurig sein, dass bei dem dritten Teil nicht mehr James Cameron (Titanic) am Werk war, aber Jonathan Mostow (U-471) liefert routinierte, wenn auch nicht allzu sehr inspirierte, Action-Kost ab und weiß, wie man Spannung erzeugt.
Auch wenn "T3" nach bekanntem Muster (Mega-Terminator kommt in die Gegenwart und versucht John Connor zu töten, Arnie-Terminator wird hinterher geschickt, um Connor zu retten) abläuft, kann man aber auch neue Seiten entdecken. Nur die Erklärungen um John Connors Alter im zweiten Teil sind etwas komisch. Hieß es in "T2" noch, dass er 10 Jahre alt sei, wird hier gesagt, dass er damals 13 gewesen sei. Ok, es wirkt ja auch realistischer, wenn man bedenkt, dass Connor damals 13 und nicht 10 war. Für einen 10-Jährigen wirkte Furlong nämlich eh schon zu alt. Und die Terminierung von John Connors zukünftigen Rebellen-Spezis durch den T-X erinnert an die Terminierung der falschen Sarah Connors im ersten Teil. Dann kreuzt auch noch kurz der Psycho-Doktor aus den beiden ersten Teilen auf und will Kate erklären, dass sie sich den Terminator nur eingebildet hätte, nur um dann selber die Flucht zu ergreifen, als der T-800 mit Sarg und Mega-Kanone auftaucht. Diese Szene fand ich im Gegensatz zu der Stripclub-Szene wirklich lustig. So wieso merkt man, dass man in "T3" mehr auf den Humor geachtet hat, als bei den Vorgängern. Die besagte Szene, wo Arnie mit der Mega-Kanone aufkreuzt und mehrere Polizei-Autos wegballert, erinnert zudem stark an die Szene in "T2", wo sich Arnie mit einer Gatling an die Arbeit machte.
Der T-X stellt im Prinzip eine Mischung aus T-800 und T-1000 da. Lediglich der Waffenarm inklusive Flammenwerfer, Kreissäge und Energiekanone sowie, dass das neue Terminator-Modell andere Maschinen kontrollieren kann, sind neu. Doch bei der Verfolgungsjagd mit dem Kranwagen zerschrottet der T-X mehr, als es der T-1000 mit dem Truck getan hat. Da wird der am Kran hängende Arnie-Terminator eben mal durch eine Gebäudewand geschmettert und zum Schluß geht dann der Kranwagen selbst zu Schrott. Auch die Brutalität wurde hier herunter geschraubt. Nicht einmal die Szenen, wo der T-X die reiche Autofahrerin und den Bullen beseitigt hat, waren zu sehen, wo man in den Vorgängern noch ausführlich sehen konnte, wie der T-800 einem Punker das Herz herausreißt und der T-1000 dem Stiefvater von John Connor den Schädel durchbohrt. Daher ist die einzige brutalere Szene in "T3" jene, wo der T-X mit seinem Arm den Vordersitz in einem Auto und den darauf sitzenden Agenten durchbohrt, während seinem Kollegen einfach mit einem Hieb der Schädel zertrümmert wird. Man hatte wohl beschlossen den Film "kinderfreundlicher" zu machen, damit sich auch pupertäre Bälger ihn sich im Kino reinziehen können.
Dafür entschädigt dann aber der Zweikampf der beiden Terminatoren auf der Toilette, wo Arnie u.a. den T-X packt und auf eine Toilettenschüssel knallt und seinem auf dem Boden liegenden Gegner ins Gesicht trampelt. Hätten ihr statt Maschinen echte Menschen gekämpft, hätte keiner den Kampf überlebt. Oder kennt so jemand einen, der noch lebt, nachdem ihm eine Toilettenschüssel über den Kopf geknallt wurde? Ich jedenfalls nicht. Im Großen und Ganzen ist dieser Zweikampf wirklich gut gemacht worden und ist sogar noch besser als das Film-Finale. Neben dem WC-Kampf konnte mich auch noch die Friedhofs-Szene, überzeugen, wo der T-X den T-800, Connor und Kate verfolgt, nachdem er von einem Raketenwerfer durch einen Grabstein geballert wurde.
"Terminator 3" ist nicht so gut wie seine beiden Vorgänger, kann aber dennoch unterhalten, auch wenn James Cameron mit Sicherheit noch mehr aus dem Film herausgeholt hätte.