Review

Zehn Jahre nach den Ereignissen aus Teil zwei ist John Connor auf der Flucht. Vor allem vor seiner Zukunft. Der „Judgement Day“ ist ausgefallen und dennoch droht Gefahr, denn der Angriff von Skynet wurde durch die Zerstörung von Cyberdyne nur verzögert. Und so passiert das, was passieren muss. Ein Terminator erscheint, um John zu töten, ein weiterer, um ihn zu beschützen. Das Spiel beginnt von Neuem.

Kein James Cameron mehr, für die zweite Fortsetzung nahm Jonathan Mostow auf dem Regiestuhl Platz. Und beginnt auch dieser Teil der Reihe gewohnt mit der baldigen Ankunft der Terminatoren, werden mit fortschreitender Spielzeit allerlei Unterschiede zu den von Cameron inszenierten Teilen deutlich.
Wieder mit dabei ist Arnold Schwarzenegger als beschützender Terminator und der gealterte Herr macht insgesamt zwar eine durchaus gute Figur, wirkt aber auch nicht mehr so zwingend wie früher. Was diese Inkarnation der Killermaschine angeht, ist sie zwar immerhin nicht mehr der Daddy-Cyborg aus dem Vorgänger, Leute abmurksen darf er trotzdem wieder nicht. Neben den Actionszenen erzählt er oft von der Zukunft und bekommt auch wieder ein paar witzig gemeinte Szenen spendiert. War das im Vorgänger auch schon der Fall (mehr oder minder gelungen), so verkommt er hier mitunter zur Witzfigur (Sonnenbrille, talk to the hand etc.). Es ist eine kleine Demontage.
Neben Earl Boen, der einen Kurzauftritt als Dr. Silberman hat, ist niemand aus den Vorgängern dabei. Und so bekommt man hier Nick Stahl als John Connor. Nicht nur hat dieser keine Ähnlichkeit mit Edward Furlong, sein John ist auch ein ziemlich uninteressanter Charakter, weiß aber nach zehn Jahren auf der Straße immerhin, wie man einen Teilchenbeschleuniger startet. Wenn der unsere Zukunft retten soll, dann gute Nacht Johanna. Nicht Johanna, sondern Claire Danes als Katherine Brewster steht ihm zur Seite und ihre Figur ist ebenso spannend wie John, die beiden strahlen einfach wenig aus. Und sie kommt auch überraschend schnell über ihren Verlobten hinweg.
Und dann wäre da noch Kristanna Loken als Antagonistin. Die Idee, mal eine Terminatorin zu schicken, ist durchaus ansprechend und bringt Abwechslung. Ein paar Scherze ob der Weiblichkeit konnte man sich dann wohl nicht verkneifen, insgesamt macht sie aber einen guten Job als Killerin. Die maschinellen Bewegungen sitzen, ihr Blick birgt eine gewisse Kälte. Die T-X ist allerdings mit ihrem Schweizer Taschenmesser-Arm ziemlich übermotorisiert, was sie ein Stück weit beliebig macht. Auch hat sie nicht so eine bedrohliche Ausstrahlung wie ihre beiden Vorgänger, da steht eventuell auch die Modeloptik etwas im Weg.

Nicht ganz unwichtig: die Action. Und von der gibt es nicht wenig, in angenehm regelmäßigen Abständen kracht es und das mitunter auch gewaltig. Zwar ist der immer wieder sichtbare Einsatz von CGI nicht so hübsch, da kommt einem am Ende glatt noch „Der Rasenmähermann“ (1992) ganz kurz in den Sinn. Auch nicht hübsch ist das Herumspielen an der Framerate, um Szenen flotter wirken zu lassen. Und dennoch sieht der Krawall insgesamt ziemlich brauchbar aus und besieht man sich diverse Making-ofs, so wurde ja doch noch viel real erstellt. Manche Sequenzen wie der Kranwagen bleiben in Erinnerung und immerhin gibt es nie allzu lange Leerlauf.
Man braucht nicht verschweigen, dass Mostow so aber auch über ein paar inhaltliche Mängel hinwegtäuschen mag. Denn atmosphärisch ist Teil drei ein ziemlicher Kindergeburtstag. Der Film spielt überwiegend am Tag, da scheint die Sonne, alles schön hell. Es fehlt die Finsternis, die mit dem drohenden Untergang einhergeht, da helfen auch manch kurze Ausschnitte aus der Zukunft nichts. Apokalyptisch wirkt es hier nicht mehr, was umso merkwürdiger anmutet, wenn man an die gelungenen letzten Minuten denkt. Das Skript will sich aber auch gar nicht mit dem Worldbuilding aufhalten, es geht von einer Actionszene zur nächsten, dazwischen macht Arnie den Erklärbär und nach ein bisschen was über 100 Minuten rollt schon der Abspann. Episch geht anders und all das haftet diesem Teil an, lässt ihn gerade im Hinblick auf den Vorgänger so viel kleiner wirken.
Und ist es auch interessant, die (hier nun anders ablaufende) Kontrollübernahme durch Skynet mitzuerleben, nehmen die Plastikpanzer doch schon wieder etwas die Ernsthaftigkeit raus.
Der Score von Marco Beltrami wirkt recht beliebig, ist merklich weniger industriell. Hätte aber auch nicht so zum Sonnenschein gepasst und immerhin am Ende bekommt man das kultige Hauptthema präsentiert.

Die „Rebellion der Maschinen“ ist eine okaye Fortsetzung, die den Fokus mehr auf flotten Krawall legt und weniger auf eine düstere Atmosphäre oder einen wirklich spannenden Plot. Das geben die Figuren nicht her, das Desinteresse an einer dicht gestrickten Geschichte besorgt den Rest. Immerhin bekommt man nochmal Arnie seiner ikonischen Rolle und die letzten Minuten sind wirklich stark. Die Action ist trotz aller sich einschleichenden Künstlichkeit nicht schlecht und bietet einiges an Krawall. Steht der Teil auch hinter seinen Vorgängern zurück und ist er auf mehreren Ebenen auch etwas enttäuschend, kann man hiermit eine kurzweilige Zeit haben. Er hätte es nur so viel leichter, wenn er kein Terminator-Film wäre.

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