Was ist bloss dieses Jahr mit den Hollywood-Actionfilmen los ? Manchmal könnte man echt den Tag verfluchen, an dem Matrix das Licht der Welt erblickt hat. Was Reloaded begann, setzt T3 nahtlos fort: Eine sinnfreie Dauerzerstörungsorgie ohne nennenswerte Storyentwicklung und die einmalige Atmosphäre des Vorgängers. Fans der ersten zwei terminatoren werden wohl zimleich enttäuscht werden. Sicherlich muss man zugeben, dass Arni auch heute noch eine gute Figur abgibt - rein optisch, Das wars dann aber auch schon. Aus der bedrohlich und unbesiegbar - und aus diesem grunde faszinierend - wirkenden Maschinie machte Regisseur Jonathan Mostow eine Sprüche klopfende Comicfigur, die selbst die gröbsten Explosionen und Krafteinwirkungen so gut wie nichts anhaben kan - und zerstört aus meiner Sicht hiermit das, was die Terminator-Serie bisher auszeichnete. Auch die anderen Charaktere können nicht wirklich überzeugen. Besonders Nick Stahl bleibt zu blass und ist zu keinem Zeitpunkt ein ebenbürtiger Ersatz für Edward Furlong (der wegen Drogenproblemen die Rolle nicht übernehmen konnte). Die Terminatrix bringt zwar ein wenig frischen Wind in den Film, wirklich passend wirkt sie jedoch nicht - und erinnert zudem noch zu stark an den T1000.
Sicherlich ist T3 kein schlechter Film, doch muss er sich mit seinen Vorgängern messen lassen und hier zieht er ganz klar den Kürzeren und ist somit relativ gesehen "schwacht". Freilich wird der passionierte Actionfan ähnlich Matrix Reloaded perfekt bedient und ganz nach aktuellem Trend simultan mit zahlreichen coolen und oftmal selbstironischen Sprüchen erheitert. Dies mag freilich lustig sein, passt aber nicht zum klassischen Auftreten des Terminators - zumindest nicht in dem hier zelebrierten Ausmass.
Ein weiterer Aspekt, der die Wertung des Filmes nach unten drückt ist das Fehlen des liebgewonnenen Kultsoundtracks, der lediglich im Abspann reaktiviert wurde. Eine logische Erklärung für dieses Manko kann ich nicht liefern, völlig unverständlich und ein Schlag ins Gesicht der Fans. Wenigstens muss man sich nicht mit Technosoundtrack und Bullettime herumärgern...
Weiterhin muss bemängelt werden, daß der Film als Ganzes kaum funktioniert. Ein harmonisches, stimmiges "Ganzes" ala T1 und 2 sucht man mehr oder weniger vergebens. Vieles wirkt unfertig und konstruiert, anscheinend um möglichst viel Action in Szene zu setzen. Bestes Beispiel: Die zugegebenermaßen spektakuläre Verfolgungsjagd zu Beginn. Kennen wir das nicht irgendwoher? Ja, richtig! "Trendsetter" Matrix Reloaded...
Lobend erwähnen muss ich jedoch das für einen Hollywoodfilm sehr düstere und gerade deswegen sehr stimmige Finale, das zugleich den einzig wirklich gelungenen Part des Streifens darstellt. Allerdings muss man selbst hier noch bemängeln, daß der (obligatorische) Abgang des Terminators zu unspektakulär und emotionslos geraten ist - kein Vergleich zum superbem Ende des zweiten Teils und keinesfalls ein würdiger Abschluss der Saga.
Immerhin wird die Tür für einen vierten Teil weit aufgestossen. Ob dies jedoch Anlass zur Freude gibt, sei aber zunächst mal dahingestellt...
Unterm Strich ein sehenswerter Film, der aber erwartungsgemäß nicht an den Kult der vorangegangenen Teile anschließen kann. Schuld sind weder Arni noch die Effekte sondern vielmehr Drehbuch, Teile des Casts und die holprige Inszenierung.