Mir kommen diese ganzen 10/10 oder 9/10 Wertungen etwas surreal vor ... waren wir im selben Film?
Also um es kurz zu machen: Ich habe die ersten beiden Teile gesehen und finde sie genial. Vor allem der zweite Teil und sein Ende, das perfekt inneinandergreift und das Thema "Terminator" ein für alle Mal beendet.
So, und dann kommt Terminator 3 ... also seien wir doch mal ehrlich, wir alle wussten dass sowas kommen musste. Die Story ... die Story ... die Story? Die kann man ganz vergessen. Ich werd jetzt mal so richtig spoilern, damit ihr was zu lachen habt und euer Geld nicht umsonst aus dem Fenster werft: John Connor und seine Mutter hatten die Cyberdynezentrale vernichtet, alle Hinweise auf den Terminator (v.a. die CPUs) vernichtet - und der Chefentwickler des Unternehmens ist tot. Hier endet Teil 2. Nun stirbt Sarah Connor irgendwann am Leukämie (wie passend, den Linda Hamilton hat sowas von betont, dass sie mit einem so lächerlichen Sequel nichts zu tun haben will...). Trotz dass der Judgement Day verhindert wurde lebt John Connor ein Leben als Vagabund, ohne Kreditkarten, Wohnung oder sonst was. Zu Beginn der Handlung von T3 tobt gerade ein Computervirus im Internet und im privaten/gewerblichen Sektor, das Militär ist noch verschont, plant aber, seine neueste Erfindung gegen den Virus einzusetzen: Sky Net (why the fuck das Teil genauso heißt wie die KI, die durch oben genannte Ereignisse verhindert wurde, sagt uns niemand). Während also das alles passiert, schickt Sky Net aus der Zukunft (obwohl es Sky Net in der Zukunft nicht mehr gibt, da es ja vernichtet wurde), die T-X (eine weiblichen Terminatrix, der zum Teil Roboter und zum Teil „Quecksilber“ ist) in die Vergangenheit, um John Connor, seine zukünftige Frau Kate (deren Vater zufällig auch der Leiter des Sky Net – Programms ist – also des neuen, nicht des alten .... ähh er ist nicht der tote Schwarze), einen McDonaldsmitarbeiter und ein Kind, das eine Party schmeißt umzubringen. Die letzten beiden (die in der –nicht stattfindenden- Zukunft Lieutnants von John Connor sind), sterben. Gleichzeitig tötet ein T-800 in der Zukunft John Connor, wird aber von dessen Frau Kate umprogrammiert (wie?) und in die Vergangenheit geschickt, um ihn vor der T-X zu schützen (woher sie aber davon weiß...?). So rettet der Terminator also in der Gegenwart Kate und John vor T-X [An dieser Stelle hätte der Film aber zuende sein können, aber] sie versuchen wieder, den Judgement Day zu verhindern. Aber wovon wird dieser ausgelöst ... richtig, von Sky Net, den genau diese wird just an dem Tag ans Internet angekoppelt (und gleichzeitig auch an alle militärischen Systeme, A-Waffen, Kampfroboter...). Unsere drei Recken machen sich also auf, um die Aktivierung zu verhindern, kommen bis an die Zähne bewaffnet in ein Hochsicherheitsbereich der U.S. Army, doch zu spät: Sky Net hat die Kontrolle übernommen und tötet mit Hilfe einer Horde „Ur-Terminator“, die zufällig genau dort gelagert werden, alle Menschen in dem Gebäude, darunter auch den Vater von Kate. Der gibt den Helden noch eine Mappe mit Zugangscodes und sagt ihnen, wo der Kern von Sky Net steht, durch dessen Vernichtung sie das Unheil stoppen können. John und Kate machen sich also auf die Suche nach einem Flugzeug, während sich T-800 einen lächerlichen Kampf mit T-X liefert. Natürlich verliert er und sie infiziert sein System mit einem Computervirus. T-800 ist jetzt also wieder böse (aber nicht ganz, den ein Teil von ihm isses dann doch nicht und man ist sich nicht schlüssig... warum es Kate dagegen so leicht gefallen ist, ihn ganz umzuprogrammieren ...?). Als der böse T-800 dann also die Möglichkeit hat, John zu töten, tut er es doch nicht sondern haut ein Auto kaputt und schaltet sich dann ganz ab. John und Kate flüchten zum Kern, dicht gefolgt von T-X, die noch nicht einmal von einem gigantischen Elektromagneten aufgehalten werden kann, den John natürlich als ausgebildeter Penner bedienen kann... Am gesuchten Ort angekommen, öffnen sie eine Tür, die Terminatrix erscheint, der Terminator erscheint, blablabla, ein lächerlicher Endkampf mit passendem Einzeiler („Du bist terminiert“). Beide T’s tot. John und Kate kommen also am Kern an, nur um festzustellen, dass es kein Kern ist, sondern ein V.I.P. - Atombunker aus den 50er Jahren (passend mit Uralt PCs, Fernsehkameras und Präsidentenbühne). Tja, Pech, man entscheidet sich, dass die Welt halt untergeht und man nichts dagegen tun kann. Dann starten die Atombomben und alles wird vernichtet. Der „heldenhafte“ John Connor gibt von einem Mikrofon aus Befehle (die natürlich bedingungslos befolgt werden) und beendet den Film mit der Anmerkung, dass es nie einen Kern gab und das Sky Net „die Software an sich, der Cyberspace“ sei. ???? Woher kommt jetzt Sky Net? Was ist Sky Net? Was ist dieser Virus? Ist er der Grund für den Judgement Day? Warum versuchte man John Connor schon wieder zu töten????
Ende. Wählen Sie Arnold Schwarzenegger zum Gouverneur/Präsidenten und kaufen Sie das offizielle T3-Spielzeug.
Halten wir einen Moment inne, lachen zu Ende und lassen das Zwerchfell zu Ruhe kommen. Ich habe es allen Leuten, die zusammen mit mir in dem Kinosaal waren (etwa 8), abgenommen, sich eine Meinung zu bilden, indem ich nur sagte: „Buuuuh!“
Was für eine beschissene Story. Klar, Effekte hin oder her, sogar die Schauspieler waren noch halbwegs erträglich... Aber diese irre Geschichte. Hält man uns für so doof. Die Amis werden die Geschichte wahrscheinlich bedingungslos akzeptieren, aber das man sich traut, un Europäern eine solche Sequelkatastrophe im Kino vorzusetzen, ist ja schon fast eine Beleidigung. Wer eine so dumme Story akzeptiert, die sich im Kontext der Terminatorfilme so was von selbst widerspricht, hat nichts anderes verdient als sich bis ans Ende seiner Tage solchen Popcornmüll reinzuziehen. Es ist in der Post-Matrix-Zeit einfach nicht mehr möglich, eine so banale Story mit einem so wohlkingenden Namen wie Terminator in verbindung zu setzen.
Werdet ihr sagen: Warum hast du dem Film dann nochj 4 Punkte gegeben? Nun, diese 4 Punkte hat er sich redlich verdient, er hat handfeste Action, halbwegs anständige Schauspieler und die Terminatrix bringt frischen Wind ins Genre: Sie ist sexy und verfügt über einige interessante Gimmicks, wie morphende Waffen und Nano.Sonden, die Computersysteme infizieren können.
Aber etwas lahm spielt mal wieder der Arni „Läst Äktschn Hiro“ Schwarzenegger. Wo ist der düstere Killer aus der Zukunft hin? Gut, in T2 war er auch schon locker, aber er entwickelte sich auch weiter und dadurch war diese Lockerheit erklärt. In T3 ist er von Anfang bis Ende nur lächerlich, nimmt sich selbst auf die Schippe und verkommt zur Karikatur von sich selbst. Dabei hätte dem Film bei diesem miesen Plot jedes Quentchen Ernsthaftigkeit gutgetan...