Review

Nach über 10 Jahren wartens (?) erschien sie nun, die Fortsetzung einer der populärsten Filme der Filmgeschichte, deren Hauptdarsteller es durch sie zum Weltruhm brachte und deren Regisseur zu den besten Actionregisseuren aller Zeiten gehört: Terminator 3.
Für den dritten Teil des Actionspektakels setzte sich nicht wieder James Cameron auf den Regiestuhl, sondern Jonathan Mostow, der von Filmfans eher misstrauisch beäugt wurde. So ist besonders sein Film „U-571“ wahrlich keine besondere Glanzleistung. Aus diesem Grund hatten die Terminator Fans auch große Angst dass er es nicht schaffen würde, eine würdige Fortsetzungen des genialen Ersten und Zweiten Teils zu schaffen, doch er belehrte sie eines besseren...

Und damit kommen wir auch schon zur Hauptaussage meiner gesamten Kritik, die ich hier mal dreist an den Anfang stelle: Wie zu erwarten erreicht Terminator 3 nicht die Klasse von Teil 1 und 2, dieses Unterfangen wäre auch so gut wie unmöglich gewesen, aber er ist trotzdem ein herausragender Actionfilm.

Um herauszufinden warum das so ist sollte man sich erst mal Fragen, was Camerons beide Filme ausmachte, was sie zu etwas Besonderen werden lies: Meiner Meinung nach ist das die Mischung zwischen Action und Anspruch. Klar, besonders helle musste man nie sein, um die Terminator Filme zu verstehen, aber Cameron verstand es immer, ein außergewöhnliches (selbstgeschriebenes) Drehbuch mit genauso außergewöhnlichen Actionsequenzen zu verbinden. Die Story oder die Charakterentwicklung blieb dabei nie auf der Strecke und den ganzen Film gab es immer wieder diesen „WOW!!!! Ich hätte nie gedacht, dass so was passieren kann!!!“ Effekt, z.B. wenn der T-1000 sich in T2 an Arnis Auto mit seinen Metallarmen festklammert oder sich aus lauter kleinen Stücken wieder zusammensetzt. Diese Überraschungseffekte, dieses sehr gute Drehbuch und diese Entwicklung fehlt in Terminator 3 einfach.
Obwohl ich wirklich zugeben muss, dass die Story nicht schlecht ist: Die Geschichte von Terminator wird konsequent weitergeführt und erst jetzt machen einige Gegebenheiten aus den ersten Teilen Sinn. Doch leider fehlen überraschende Wendungen, alles verläuft geradlinig und ist irgendwie vorhersehbar. Gottseidank hat man während des Films aber gar keine Zeit, sich großartig über so was Gedanken zu machen, da die meiste Zeit irgendwas passiert. Ja, der Film ist nämlich im wahrsten Sinne des Wortes ein Actionoverkill und erfüllt das, was man uns mit Matrix 2 versprochen hatte: Krawall am laufenden Band!

Und genau das ist es auch, was diesen Film außergewöhnlich gegenüber den meisten anderen in letzter Zeit erschienen Produktionen macht: Während jeder andere Film auf Action im Matrix Stil setzt, die Gewalt förmlich zur Kunst erhebt und ausgedehnt und langsam wie einen Tanz zelebriert, setzt Mostow in seinem Film vollkommen auf „Old-School-Action“ der 80er Jahre. Das bedeutet soviel wie: Anstatt Zeitlupe, Bullet Time oder irgendwelche billig aussehende CGI-Effekte zu benutzen wird in Terminator 3 dann halt lieber doppelt soviel kaputt gemacht. Ohne Kompromisse werden da ganze Straßenzüge niedergemäht als wäre es nichts. Und obwohl dieses Konzept so alt wie der Arnis Laufbahn im Filmgeschäft ist, wirkt es doch viel erfrischender als diese ganzen Matrix-abkupfernden Streifen.
Damit die Szenen zwischen den Zerstörungsorgien auch gefüllt werden, braucht es natürlich auch ein paar anständige Schauspieler, die man mit Nick Stahl und Claire Danes meiner Meinung nach auch gefunden hat. Klar, es sind keine Oscarreifen Leistungen, dazu lässt das Drehbuch auch gar keinen Platz, aber sie lagen deutlich über denen, die man für einen Actionfilm erwartet. Dabei sollte man sich nicht von Mr. Stahls seltsamen Namen abschrecken lassen, denn der Mann hat es echt drauf John Connor so zu spielen, wie ich ihn mir nach 10 Jahren auch vorstellen würde. Frau Danes wirkt da leider etwas blasser, aber irgendwie trägt sie auch nie was zur Handlung bei sondern läuft immer nur mit und hört da drauf, was ihr gerade mal wieder gesagt wird. Neben den beiden menschlichen Hauptfiguren hätten wir da natürlich noch die T-X, die mit Kristanna Loken besetzt wurde. Eigentlich hat mir deren Darstellung richtig gut gefallen, sie sah wirklich wie eine Maschine aus, blos hat ich den ganzen Film keine „Angst“ vor ihr. Damals, in T1 oder T2 hatte man noch mitgebibbert, wenn Arni plötzlich wieder aus den Trümmern aufstand um Sarah zu töten oder Robert Patrick sein Primärziel John im Metallwerk verfolgte, aber wenn Frau Loken das Selbe macht, freut man sich einfach nur auf den Weg, wie sie es diesmal schaffen, sie aufzuhalten.

Ja, neben diesen unseren 3 Hauptdarstellern hätten wir da natürlich noch unsere steirische Eiche, Arni himself, der für sein Alter wirklich topfit (Respekt!) aussieht. Er spielt den Terminator nun schon zum dritten Mal doch leider, und das ist für mich eines der größten Mankos des Films, verkommt er zu einer Karikatur von sich selbst. Man könnte das ganze als „Freddy-Krüger-Syndrom“ bezeichnen, aber für alle Nichtkenner der Nightmare Filme erklär ich’s noch mal: Es gibt keine einzige Szene mit Arnold, in der er sich nicht selbst auf die Schippe nimmt bzw. lächerlich macht. Er wirkt nicht mehr wie die düstere, undurchschaubare, bedrohliche Maschine aus der Zukunft, die ohne Kompromisse über Leichen geht sondern wie ein handzahmer, ziemlich dusseliger Roboter. Klar ist das im Film lustig und sorgt für viele komische Momente und es ist auch sicher nicht so störend, wie man hier annehmen mag, aber im Nachhinein tut es mir irgendwie leid und wenn es nicht Arni selber wäre, der sich hier durch den Kakao zieht, wäre ich wohl ziemlich sauer.

Nun noch ein Wort zur Musik: Diese schrieb diesmal Marco Beltrami und nicht mehr Brad Fiedel und sie ist eigentlich ein typischer Actionscore: Mitreißend, stellenweise laut und immer rasant. Es wurden auch einige Merkmale und Instrumente aus den alten Scores eingearbeitet, allerdings, und das wird vielen Fans sauer aufstoßen, wurde das Terminator Theme leider nur im Abspann verarbeitet, ansonsten kommt es im Film nicht vor. Das mag zwar schrecklich klingen, aber ich fand es gar nicht so störend, da es in Terminator 3 genug Dinge gibt, die einem vom Score ablenken.

Insgesamt denke ich, dass Terminator 3 ein durch und durch empfehlenswerter Film geworden ist und fast schon als liebevolle Hommage an seine Vorgänger gedacht war. Natürlich gibt es einige Dinge, die man hätte besser machen können, z.B. hätte man Arni böser darstellen, die Morde am Anfang auch mal zeigen, die Originalmusik mal einarbeiten und das Drehbuch überraschender gestalten können. Aber ich bin trotzdem zufrieden, denn man muss immer dran denken: Es hätte schlimmer kommen können, viel schlimmer!

Noch ein letztes Wort: Ich würde jedem raten, sich diesen Film auf englisch anzuschauen! Er ist gut verständlich und Arni wirkt nur da richtig gut!

8/10

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