"Ich komme wieder!" Das hat Arnie bereits 1984 in Terminator versprochen. Und tatsächlich: Die Fortsetzung stellte tricktechnisch alles bisher Dagewesene in den Schatten. Ein dritter Teil war eigentlich beschlossene Sache, doch die Produktionsfirma Carolco, die die Rechte an dem Stoff hatte, erlitt mit dem Piraten-Abenteuer "Cutthroat Island" üblen Schiffbruch und machte die Pforten dicht. Nun hat man sich aber wieder aufgerappelt und mit C2 die Nachfolgefirma gegründet. Natürlich stand "Terminator 3" ganz oben auf der Projekt-Wunschliste der Produzenten. Wenn man sich vor Augen hält, dass Schwarzenegger jahrelang verkündet hatte, nur unter der Regie seines Freundes Cameron (der sich anscheinend immer noch für den König der Welt hält) nochmal in die Rolle des Killer-Cyborgs zu schlüpfen, kann es eigentlich nur an Arnies stetig sinkenden Stern liegen, dass "Terminator 3" nun doch noch zustande kam. Fans der ersten beiden Filme schrien auf, als bekannt wurde, dass Jonathan Mostow (U-571, Breakdown) die Rebellion der Maschinen inszenieren sollte. Um die Dreharbeiten wurde ein so großes Geheimnis gemacht, dass selbst George Lucas blass aussah. Nun ist der Film fertig und wird von der Fangemeinde garantiert mit gemischten Gefühlen aufgenommen werden. Denn eines ist "Terminator 3" ganz sicher nicht geworden: Ein Cameron-Film.
T3 ist ein lebendig gewordener Comic mit Nonstop-Action. Und das meine ich im wahrsten Sinne des Wortes: Ständig explodiert etwas, wird geballert, zertrümmert oder geprügelt. Das ist Popcorn-Kino in Reinkultur! Alleine die anfängliche Verfolgungsjagd mit dem Kranwagen stellt so ziemlich alles in den Schatten, was bisher in dieser Richtung auf der Leinwand zu sehen war. Während Cameron sich in seinen Filmen reichlich Zeit für die Charakterisierungen seiner Figuren genommen hat, erledigt Mostow das in den fünf Minuten, die bis zur nächsten Action-Einlage überbrückt werden müssen. Dass das funktioniert, liegt nicht zuletzt an der beachtlichen Portion Selbstironie, die der Film innehat. Camerons Terminator hatte immer etwas Bedrohliches, eine düstere Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch die Filme zog. Davon ist in T3 beinahe nichts mehr zu spüren. Das Düstere wurde weitgehend verbannt, um Platz zu machen für eine Beinahe-Superhelden-Geschichte. Wenn Arnold und die Terminatrix (eine Mischung aus altem Terminator und T-1000) sich wie Marvel-Figuren durch die Toilette einer militärischen Einrichtung prügeln, dann kann man das Treiben auf der Leinwand einfach nicht mehr ernst nehmen.
Bombastische Effekte und überzeichnete Charaktere lassen die darstellerischen Leistungen zur Nebensache werden. Arnold spult zwar seine Terminator-Rolle über weite Teile routiniert ab (einmal agiert er für meinen Geschmack etwas zu menschlich, eine Maschine sollte eigentlich keine Gefühle zeigen!), man merkt ihm sein Alter aber durchaus an. Wenn noch ein vierter Teil kommen soll (und wer den Film gesehen hat, wird mir zustimmen, dass mindestens noch einer kommen muss), dann bitte schnell... Niemand will einen Terminator aus dem Altersheim sehen!
Kristanna Loken nimmt man dagegen die Killermaschine TX durchgängig ab: Sie gibt ihrem Charakter die tödliche Entschlossenheit, die ich von einem Terminator erwarte. Gefällt mir einen Tick besser, als der etwas dümmliche T-1000 aus Teil 2.
Nick Stahl als John Connor. Tja, was soll ich dazu sagen? Ganz überzeugt hat er mich nicht. Für jemanden, der jahrelanges militärisches Training hinter sich hat, ist er stellenweise ein ziemlicher Milchbubi. Erst gegen Ende läuft Stahl zu voller Form auf und reisst den Zuschauer mit.
Claire Danes gefiel mir wunderbar als Kate Brewster. Sie bringt die Rolle der verletzlichen Tierärztin klasse rüber und entwickelt sich gegen Ende sogar beinahe zu einem Sarah-Connor-Ersatz.
Wer also keinen Film im Stil der ersten beiden Teile erwartet und sich von der Dauer-Action einfach mal gefangen nehmen lässt, wird auf jeden Fall seine Freude an dem stellenweise recht harten (Stichwort: Faust durch die Brust!) Popcorn-Movie haben. Über die zwei bis drei Logik-Löcher (wie zum Geier kommen die Drei schwerbewaffnet in eine streng geheime Militärbasis?) sehe ich jedenfalls gnädig hinweg.