Review

Es gibt Reviews die im Grunde total überflüssig sind. Weil bereits genug Hobby-Autoren ihren Senf zum Thema abgedrückt haben und bereits sogar bis ins letzte Negerdorf in Uganda bekannt ist was die Cineastengemeinde von diesem Zelluloid, oder auch heute oft digital gespeicherten Medium, hält.

Aber da mir schon seit Jahren meine Meinung zum dritten Muskelmaschinenfilm im Gebeiß herumschwellt und ich im Zuge eines erst kürzlich stattgefunden „Terminator-Tetralogie-Marathons" wieder schmerzlich erinnert wurde. Muss ich mir nun doch endlich mal meinen Herzschmerz von der Seele plaudern. Da ich die ersten beiden Teile, allen voran der Zweite, je weit über 20mal auf meiner alten, damals noch VHS-angetriebenen Flimmerkiste laufen lies.

Terminator 3 ist für mich so überflüssig wie Herpes zur Silvesterfete. So Punkt! Das wars!

Na gut, etwas präziser ausführen sollte ich es schon noch, das bin ich dem Franchise einfach schuldig. Was uns geboten wird muss ja sicherlich nicht nochmal ausgeführt werden und es dürften auch sämtliche Storywendungen bereits zu genüge bekannt sein. Wer da eine Ausnahme darstellt sollte vorgewarnt sein, da ich in den kommenden Zeilen auf Spoiler keine Rücksicht nehmen werde. Sorry, aber so viel Gnade gibt’s von mir hier, heute nicht!

Der T-X ist mit Abstand das pubertärste (pubertär, primitiv wie der Rest des Films) was die Terminatorwelt gesehen hat. Natürlich musste es eine Frau sein, bildhübsch und unschuldig wirkend. Glaubhaft, vor allem als Infiltrations-Terminator in der düsteren, dreckigen Zukunft. Wenn man es aber als „Terminator-Terminator“ betrachtet, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sich so eine 101er-Serie (T-800-Reihe) gerne von langen Beinen verführen lässt. Das sie kindische Waffen mit durch die „Zeitverschiebungseinheit“ alá Flammenwerfer (woher kommt nochmal er Brennstoff) oder Säge (nicht das sie ein Autodach vielleicht auch so durch kauen könnte) mit sich bringt, ist da dann nur noch bedingt störend. Andere Fahrzeuge zu kontrollieren stellt dann natürlich eine Selbstverständlichkeit dar. Wenn man sich keine Gedanken über diese technisch mögliche Umsetzung macht.

Der erste Punkt der mir auf den Sack geht.

Dass der Film sich entgegen der Vorprodukte komplett nicht mehr ernst nimmt, was die „Elton John“- und die „Talk-to-da-hand“ Szenen noch am anschaulichsten beweisen, stößt dann im Verhältnis zum Restprodukt nur noch bedingt sauer auf. Aber das wäre eher Stoff für einen Film der von Robert K. Weiss produziert wurde.

Die quietschbunte Umsetzung nervt. Ein Terminator der sich seinen eigenen Kopf einfach wieder aufsteckt ebenso. Sind wir etwa bei Disney? Maschinen die sich abschalten und Gewissenskonflikte haben, noch mehr. Logikfehler wie Johns Alter im zweiten Teil, verkraftbar. Aber noch ein kompletter Salzstreuer mehr im ohnehin schon versalzenen Süppchen.

Ok, fairerweise sei berücksichtigt, dass die digitalen Effekte an vielen Stellen beeindrucken und gewisse Action gute Laune verbreitet. Wie die Kranszene! Der kurze "Gast"-auftritt von Earl Boen ist als einziger gelungener Gag anzusehen, wenn auch etwas unlogisch. Aber egal, was soll das noch?

Storytechnisch machen nur wenige Sachen Sinn. Aber erwähnt bleibt, dass ich die Entwicklung Skynets vom einzelnen Supercomputer zur vernetzten Superbedrohnug befürworte. Wie auch der unspektakuläre Tod Sarah Connors. Was sie menschlicher und verletzlicher zeichnet und auch zeigt wie fragil die menschliche Resistance ist. Aber diese Dinge, mit dem Fakt das „Der Tag des jüngsten Gerichts“ unausweichlich ist, hätte locker als kurzer Quelltext am Anfang von „Terminator – Salvation“ stehen können und wir hätten uns diesen dritten Teil und das damit verbundene Ärgernis einfach nur erspart.

Quintessenz:

Ich sehe „Terminator 3“ als Parodie auf das Franchise und werde nur einige Storyaspekte berücksichtigen. Für mich gehört er ebenso wenig zum Terminatoruniversum wie „Sarah Connor Chronicles“ (welche fast komplett von mir boykottiert wurden).       

Euer, vor allem Terminator 2 liebende, Gonzo

Post scriptum: Wo steckt nur dieser Cameron wenn man ihn mal braucht?

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