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Mit Terminator 2 - Tag der Abrechnung erreichte Arnold Schwarzeneggers Karriere 1991 ihren Zenit. Die Fortsetzung des LowBudget-Hits Terminator aus dem Jahre 1984 ist bis heute Schwarzeneggers erfolgreichster und bester Film. Wie kaum ein zweiter Schauspieler wird der ehemalige Bodybuilder mit seiner Paraderolle gleichgesetzt, der des Terminators T-800, Modell 101. Doch in der Folge des Megaerfolges musste Schwarzenegger feststellen, wie schnell auf das „erreichen" das „überschritten" folgen kann.
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Nach Terminator 2 findet sich in Big Arnies Filmografie nur noch ein einziger, annähernd gleichwertiger Titel, nämlich True Lies von 1994. Die actionreiche Agentenkomödie, bei der Schwarzenegger noch einmal mit Terminator-Mastermind James Cameron zusammenarbeitete, erwirtschafte gute Zahlen und steht bei Fans und Kritikern hoch im Kurs. Zwischen diesen beiden Meilensteinen musste der Österreicher jedoch den kolossalen Flop Last Action Hero verkraften. Die trotz aller Kritikerverrisse durchaus gelungene Parodie auf sämtliche Actionfilm-Klischees, die unter anderem einen amüsanten Gastauftritt von T-1000 Robert Patrick und Rambo Sylvester Stallones Konterfei auf dem Terminator 2-Plakat bereithält, spielte bei Kosten von 85 Millionen in den USA nur 50 Millionen, weltweit ebenfalls enttäuschende 137 Millionen ein. Noch erfolgloser ging es nach True Lies weiter und spätestens Ende der 90er, Anfang 2000 galt Schwarzeneggers Karriere als extrem abstiegsgefährdet. Weggefährte Cameron übrigens lieferte inszwischen mit Titanic den erfolgreichsten Film aller Zeiten ab.
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Um eine Fortführung des ikonografischen Terminator-Franchise hielten sich lange Zeit Gerüchte und Vermutungen, doch sowohl Schwarzenegger, als auch Cameron hatten die Serie mit dem Ende des zweiten Teils, an dem der Judgement Day verhindert werden kann, für abgeschlossen erklärt. Abgesehen von dem Kurzfilm T2 3-D: Battle Across Time, der als Freizeitparkattraktion für die Universal Studios produziert wurde, sollte es keine weitere Geschichte geben. Doch allerspätestens die „Feuerwehrmann-tritt-gegen-Terroristen-an"-Gurke Colleteral Damage, die nur wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 überhaupt Aufmerksamkeit erlangte und weltweit nicht mal die Kosten von 85 Millionen einspielte, sorge bei Schwarzenegger für Gesprächsbereitschaft. Obwohl Cameron dem Projekt standhaft fern blieb, aber zumindest der Weiterverwertung seinen Segen erteilte, kam Terminator 3 ins Rollen. Obwohl sein Star seine uneingeschränkte Zugkraft verloren und den Platz im Hollywood-Olymp der Top-Stars hatte räumen müssen und mit Jonathan Mostow ein Regisseur verpflichtet wurde, der bei Fans lange vor Produktionsbeginn für (negativen) Diskussionsstoff sorgte, bekam der Film ein 200 Millionen Budget bewilligt und kam schließlich zwölf Jahre nach dem Überkracher Terminator 2 in die Kinos.
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Erneut werden zwei Terminatoren durch die Zeit geschickt, ein T-850, dessen Auftrag es ist, John Connor zu beschützen, sowie der T-X, ein weiterentwickeltes Modell in Frauengestalt. Sie verfolgt nicht nur Connor, sondern auch dessen zukünftige Generäle und soll nebenbei sicherstellen, dass der nach den Ereignissen des zweiten Teils auf anderem Wege entwickelte Skynet online geht. Gemeinsam mit Kate Brewster, die in Connors Zukunft eine wichtige Rolle spielt, beginnt erneut der Kampf gegen den Untergang...
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Terminator 3 wurde zwar der erwartete Hit, hat aber auch exorbitante Schwächen, die bei den Vorgängern gänzlich ausgeblieben waren. Trotz seiner im Vergleich zum zweiten Teil noch einmal ums Doppelte gesteigerten Kosten versucht Mostow mit seiner Inszenierung nicht, der mächtigen Epik nachzueifern und orientiert sich beim Ausmaß der Story irgendwo zwischen den beiden Erstlingen. Die Geschichte selbst lässt allerdings einiges vermissen und fügt stattdessen Elemente ein, die sich vom Ton (zu) deutlich von den Vorgängern unterscheiden. So wird die Figur des Terminators komplett auf möglichst coole Oneliner und Selbstzitate programmiert, was in manchen Szenen auf amüsante Weise funktioniert, etwa wenn der Roboter menschliche Gepflogenheiten allzu wörtlich auffasst, an zu vielen Stellen aber auch (ob freiwillig oder ungewollt) in Richtung Parodie abrutscht, was mit dem ernsten mythlogisch angehauchten Kern des Termintor-Universums so gar nicht konform geht. Die angenehm dosierte Selbstironie aus Terminator 2 wird hier deutlichst überreizt. So werden viele Motive aus den Vorgängern zitiert (Beschaffen der Kleidung, die obligatorische Sonnenbrille), aber dennoch auf eine seltsam unangebrachte Weise an ihnen vorbei gedacht.
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Auch die Charakterentwicklung, die innerhalb der ersten Filme und vom ersten zum zweiten so hervorragend klappte, wird hier im Falle der Hauptperson in eine fatal-falsche Richtung interpretiert. Nach dem Ableben seiner Mutter ist John Connor zentraler Fixpunkt der Handlung und während Edward Furlong im zweiten Teil bei seinem Leinwanddebüt einen vollauf gelungenen Connor ablieferte, der bereits im Laufe des Films zu den Führungsqualitäten fand, die aus ihm in der Zukunft den Anführer der Menschheit machen, verblast Nick Stahl dagegen wie ein überbelichtetes Foto. Sein John Connor wandert ohne Identität von einem Ort zum anderen und fürchtet den nächsten Angriff aus der Zukunft. Und als dieser tatsächlich erfolgt nimmt er nicht etwa das Heft in die Hand, wie man es von der Furlong-Inkarnation jederzeit hätte erwarten können, stattdessen jammert er dem Terminator vor, dass er sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt und lässt sich quasi am Kragen durch die Handlung schleifen. Dass Connor angesichts seiner bevorstehenden Aufgabe Zweifel kommen, ist eine nachvollziehbare Sache und wäre für den Charakter auch kein grundsätzlich falscher Ansatz, doch dies ist vom Drehbuch und Stahl dermaßen weicheiig und wehleidig umgesetzt und somit widersprüchlich zur etablierten Kontinuität, dass man meinen könnte, niemand hätte sich Camerons Referenzmaterial des Charakters zu Gemüte geführt. Dies ist besonders ärgerlich, weil Stahl bis zum Ende viel zu passiv bleibt und ihm sogar Claire Danes als Kate in Sachen Entschlossenheit und Tatendrang den Rang abläuft. Zudem legt man Connor an einer Stelle die pure Dummheit in den Mund, als er nämlich den Terminator fragt, ob der sich überhaupt an ihn erinnern könne, „Haste la vista, Baby" und so weiter. Er kann doch nicht ernsthaft denken, dass dies der exakt selbe Terminator ist, der am Ende des zweiten Teils im flüssigen Stahl versinkt?!
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Auch der neue Gegenspieler ist eine zwiespältige Angelegenheit. Mit Frostmimik und einer wahrhaft mechanisch anmutenden Körperbeherrschung gibt Kristanna Loken dem T-X zwar ein passendes Äußeres, dass es sich bei ihrem Modell aber grundsätzlich um eine Frau handelt macht in der Umsetzung eigentlich nur insofern Sinn, als dass den Machern kein kreativerer Ansatz zur Profilierung eines neuen Schurken einfiel. „Neuer Terminator gesucht? Nehmen wir doch einfach `ne Frau!"... Der T-X, außen flüssig wie der T-1000, darunter fest wie der T-800, ist mit einer Plasmakanone, einem Flammenwerfer und der Fähigkeit, mit Nanobots andere Geräte zu infizieren ausgestattet, was insgesamt gegenüber dem revolutionären T-1000 recht mau an Neuerungen und Besonderheiten und optisch unspektakulär ausfällt. Ihre Weiblichkeit als solches, wenn sie denn von Skynet als taktisches Element geplat sein soll, setzt sie nur in einer kurzen, recht spaßigen, aber zu nichts führenden Szene ein. Dazu overacted Loken an manchen Stellen ein wenig, bietet insgesamt aber eine solide Leistung.
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Ein sicheres Brett, auch bei Terminator 3, sind die Action-Sequenzen. Auf erfrischende Art weitestmöglich CGI-frei gehalten, entfacht der Film hier ein ums andere Mal einen ordentlichen Wumms. Die Verfolgungsjagd mit Kranwagen ist klasse und wird von hervorragender Stunt-Arbeit gekrönt, die Mann-gegen-Frau-Auseinandersetzungen zwischen Schwarzeneggers T-850 und Lokens T-X sind dynamisch und nur die Klo-Prügelei stellenweise etwas zu viel des Guten. Besonders auf Schwarzenegger kann sich der Film trotz fortgeschrittenen Alters voll verlassen, denn auch wenn sich in seine Performance wie gesagt ein Schlag Selbstironie zu viel einschleicht, treibt er das Geschehen immer dann, wenn es kracht und rummst in gewohnt souveräner Manier voran. Wackeln tut das Ganze, wenn Mostow Tempo aus der Inszenierung heraus nimmt. Die ruhigen Passagen wusste James Cameron geschickter zu platzieren und sie der gelungeneren Charakterisierung wegen auch mit tieferem Inhalt zu füllen. Mit Stahls laschem Connor wird eben die Möglichkeit verschenkt, dem Geschehen neue Facetten abzugewinnen (sofern man Jämmerlichkeit nicht dazuzählt).
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Einiges rausreißen kann das Ende, das der ansonsten viel zu freundlichen Atmosphäre des Films ziemlich ins Gesicht spuckt und sie zwecks voller Ausreizung des Schockeffekte vielleicht sogar erklärt. In jedem Fall ist es, für einen derart kalkulierten Blockbuster, ein mutiges und gewagtes Ende, das auch darin zu einer recht bemerkenswerten Größe findet, in dem es sich dem bisher geltenden Gesetz der Serie, „das Schicksal ist nicht vorherbestimmt", verweigert und damit als einzige, auf Eigenständigkeit abzielende Aktion des gesamten Films ins Schwarze trifft.
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