Gute 12 Jahre hat es gedauert bis man sich entschlossen hat einen dritten Terminator Film zu drehen. James Cameron und Linda Hamilton hatten kein Interesse und auch Brad Fiedel wurde wohl gar nicht gefragt, oder keine Ahnung warum er hier nicht wieder für den Score zuständig war. Edward Furlong hat es sich ja zur Lebensaufgabe gemacht alle möglichen Drogen zu konsumieren und war somit nicht in der Lage wieder in die Rolle des John Connor zu schlüpfen. Einzig und allein Arnie hatte sich nach ewigem Hin und Her doch noch dazu bereit erklärt noch einmal die Rolle des Cyborgs zu spielen. Denn schließlich brauchte er nach den mäßigen Einspielergebnissen von „End Of Days", „The 6th Day" und „Collateral Damage" schnell noch einen Blockbuster um sich damit in die Politik zu verabschieden. Regie führte diesmal Jonathan Mostow und produziert wurde der Film wieder von Gale Anne Hurd mit Zusammenarbeit von Mario Kassar und Andrew G. Vajna.
Das Budget betrug immerhin 175 Mio. $ und der Film spielte 427 Mio. $ ein.
John Connor (Nick Stahl) hat den letzten Anschlag auf sein Leben im Jahre 1995 unversehrt überstanden und den Tag des jüngsten Gerichts verhindert. Seitdem Tag sind 10 Jahre vergangen in denen er immer noch in Angst lebt. Er besitzt weder einen Wohnsitz, noch ein Telefon oder Papiere um sich ausweisen zu können. Deshalb führt er ein Leben im Untergrund und versucht jede Spur oder Verbindung die zu ihm führen könnte zu unterbinden. Denn John befürchtet immer noch das Skynet, das hochentwickelte Computerprogramm so einen Hinweis über seinen Aufenthaltsort und seine Existenz bekommen könnte.
In der Zukunft tobt immer noch ein Krieg zwischen Menschen und Maschinen. Wieder wird von den Maschinen ein neues Terminator-Modell, die T-X (Terminatrix) (Kristanna Loken) in die Vergangenheit geschickt. Ihr Ziel, den Wiederstandsanführer John Connor und seine Mitstreitkräfte zu terminieren. Nachdem sie systematisch eine Zielperson nach der anderen tötet, steht als nächstes Kate Brewster (Claire Danes) auf ihrer Liste.
Nach einem Motorradunfall und auf der Suche nach Medikamenten bricht John in einen Tierklinik ein, wo er zufällig auf Kate stößt. Nach verzweifelten Erklärungen seitens John glaubt ihm Kate aber kein Wort und sperrt ihn in einen Zwinger ein. Doch die T-X kann den Standpunkt von Kate ausfindig machen und ist ihr und John dicht auf den Fersen. Bevor sie jedoch kurz davor ist ihre Mission beide zu liquidieren erfüllen kann, taucht ein alter Verbündeter seitens der Menschen auf. Der T-800 (Arnold Schwarzenegger) wurde ebenfalls zurück in die Zeit von Kate geschickt, um sie und John vor der T-X zu beschützen und für beider Sicherheit zu sorgen. Nach dem das Trio vor der tödlichen T-X flieht, klärt John Kate über die Zukunft und den darin stattfindenden Atomkrieg auf.
Natürlich glaubt sie anfangs kein Wort, doch mit der Zeit fügt sich das Puzzle immer mehr zusammen und die Dinge ergeben so einen Sinn.
Doch T-X setzt alles daran ihren tödlichen Auftrag zu erfüllen und schreckt dabei vor nichts zurück.
Leider kann “Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ nicht an das Niveau beider Vorgänger ankommen. Die Story ist einfach zu sehr an den zweiten Terminator Film „Tag der Abrechnung“ angelehnt. Wieder wird ein technisch noch besseres Terminator-Modell auf John Connor angesetzt. Nur hier hat man noch die Idee eingebaut ein paar zusätzliche Widerstandskämpfer mit ein zu beziehen, die aber bis auf Kate Brewster schnell das Zeitliche segnen. Somit ist der T-800 damit beschäftigt John und Cate die ganze Zeit vor der T-X zu beschützen. Denn taucht die erst mal auf, besteht der Film nur noch aus einer rasanten Verfolgungsjagd und Zerstörungsorgie nach der anderen.
Somit bemerkt man als Zuschauer schon nach ca. 10 Minuten sofort das ein James Cameron hier nicht Regie geführt hat. Schon bei der Ankunft beider Terminatoren und des übertriebenen Humoranteils bemerkt man das der Film auf einer anderen Schiene fährt. Nachdem die T-X von einem Streifenwagen wegen überhöhter Geschwindigkeitsübergrenzung angehalten wird, sieht sie auf einer Werbetafel ein Victoria Secret Model in einem BH posieren, woraufhin sie sich die Oberweite vergrößert um dem Polizisten abzulenken und ihm anschließend mitzuteilen das er eine schöne Waffe besitzt. Auch der Kill ertönt nur im Off, wie die meisten von der T-X ausgeführten Morde, wodurch der Film locker eine 12er Freigabe bekommen könnte. Überhaupt hat man wohl das Gefühl, das die Macher uns einfach mal ein weibliches Terminator-Modell vorsetzen wollten, die einfach nur sexy aussieht aber keinerlei geniale Bösewichtausstrahlung eines T-1000 besitzt. Denn obwohl sie ein noch weiter entwickeltes Modell als der T-1000 ist hat sie kaum neue Spielereien zu bieten. Auch sie ist polymimetisch, nur ist sie noch zusätzlich mit Nanotechnologie ausgestattet, wodurch sie andere Fahrzeuge umprogrammieren und für sich einsetzen kann. Bei der ersten Verfolgungsjagd macht sie auch Gebrauch davon und verwüstet mit einem Kran fast eine komplette Stadt. Außerhalb der Actionszenen rattert sie nur ihren Part herunter und Dialoge sind auch bei ihr Mangelware.
Dabei fängt der Film so toll an, man hört die Erzählerstimme von John Connor und seine Angst die ihn ständig begleitet, weil seine Zukunft für ihn immer noch ungewiss ist. Dann erfährt man etwas über seine Albträume, woraufhin für einen kurzen Moment in die Zukunft geblendet wird, indem die T-800 Serie wieder am Marschieren ist und Explosionen, Zerstörung und Krieg sich breit machen. Das ist sehr atmosphärisch und auch die ersten Minuten sind einige der wenigen Highlights des Films, doch warum sind diese Zukunftsvisionen von John Connor nur so kurz, wobei doch im Jahre 2003 technisch einiges mehr möglich wäre, als noch damals vor 12 Jahren. Somit wird hier ganz klar Potential verschenkt und ich weiß beim besten Willen nicht wieso. Zudem übertreibt man es mit dem Humor einfach zu sehr. Wenn Arnie gleich zu Beginn in einen Stripclub marschiert und die passende Kleidung von einem männlichen Tänzer verlangt, woraufhin dieser ihm sagt, das er zur Hand sprechen soll, wissen wir schon wie der Hase läuft. Danach setzt er sich eine Partysternbrille auf, was wohl witzig sein soll. Überhaupt übertreibt es hier Arnie mit seiner Selbstironie, das man schon meinen könnte man befinde sich in einer Terminator Parodie.
Die Actionszenen bestehen aus vielen Shootouts, Verfolgungsjagden, Explosionen und Auseinandersetzungen beider Terminatoren. Die vielen Shootouts können überzeugen, auch wenn eher quantitativ als qualitativ. Dabei verwüstet Arnie wieder mal mit einem Maschinengewehr einige Polizeiwagen ohne natürlich das Menschen dabei zu schaden kommen, wieder eine kleine Anspielung an „T2“. Die Verfolgungsjagd mit dem Kran ist wuchtig inszeniert, wobei dabei eine ganze Stadt verwüstet wird. Erfreulich das die Actionszenen immerhin Old School like daherkommen und nur eher wenig der Rechner in Anspruch genommen wird. Die ersten T-1 Roboter, die eher kleinen Panzern gleichen, kommen hier zum Einsatz und geben damit schon mal einen Vorgeschmack auf die dann später in der Zukunft weiterentwickelten Modelle. Die Fights zwischen beiden Terminatoren sind dermaßen übertrieben und schon slapstickartig. Da werden ganze Wände und Toiletten platt gemacht, auch hier wird zwar wieder übertrieben, aber da hat man sich schon an das von Grund auf humorige Szenario gewöhnt.
Arnold Schwarzenegger ist mal wieder als T-800 aktiv und zeigt sich erfreulich fit, auch wenn man ihm die Falten mit dem PC wegretouchiert hat. Nur seine Selbstparodie nervt dermaßen. Dennoch würde ohne ihn der Film komplett in der Versenkung verschwinden.
Kristanna Loken ist als weibliche Terminatrix zwar sexy, aber weder bedrohlich, noch angsteinflößend, zudem mit minimalen Text und wenig Screentime ausgestattet. Sie sollte wollte eher ein Eyecatcher fürs männliche Publikum sein. Auch ihre mitgebrachten Waffen sind eher innovationslos denn der Funke das man hier was Neues geboten bekommt, will einfach nicht überspringen. Ich meine wenn sie schon ein weiter entwickeltes Terminator-Modell ist, warum bringt sie dann als eine ihrer Waffen eine stinknormale Kreissäge mit?
Nick Stahl ist als John Connor einfach fehlbesetzt. Er besitzt keinerlei Ausstrahlung und wird der Rolle des Rebellenanführers der Zukunft nicht gerecht. Ganz am Anfang im zweiten Teil wird John Connor in der Zukunft des Jahres 2029 als ca. 45jähriger gezeigt und in dieser kleinen Szene sieht man einen starken narbengezeichneten Mann als militärischen Anführer. Obwohl der Schauspieler nur ganz kurz zu sehen ist und noch nicht einmal einen einzigen Dialog spricht, hat er mich als John Connor mehr überzeugt als es Nick Stahl beim dritten Film in 100 Min. Spielzeit geschafft hat.
Zu Claire Danes ist das gleiche zu sagen wie zu Nick Stahl. Ebenfalls fehlbesetzt schickt man sie als Widerstandskämpferin Kate Brewster ins Rennen. Auch ihr kauft man ihre Rolle einfach nicht ab, während zumindest David Andrews als Kate´s Vater Robert Brewster eine zufriedenstellende Leistung abliefert.
Earl Boen hat einen Kurzauftritt als Dr. Silverman und seine Rolle ist nicht mehr von großer Bedeutung. Natürlich erreicht er nicht das Charisma der Vorgänger Filme und mal wieder wird seine Rolle nur als Gag benutzt, wie so vieles in „Rebellion der Maschinen“.
Stan Winston ist den Terminator Filmen bisher immer treu geblieben und auch hier wieder mit an Board. Die Make up Effekte sehen mal wieder von ihm und seiner Crew toll aus.
Im Grunde genommen handelt es sich hier ein Remake von den Vorgänger Filmen. Man hat sie einfach deutlich unter die Lupe genommen und abgewogen was man wohl wieder in neuem Gewand verwenden könnte.
“Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ ist ein rein aus finanziellen Interessen gedrehter Film, der sich zu keiner Zeit mehr ernst nimmt. Die apokalyptische Atmosphäre wird zu keinem Zeitpunkt, von denen der beiden Vorgänger erreicht. Jonathan Mostow lässt es zwar ordentlich krachen, dennoch hat man das Gefühl das die vielen Action und Zerstörungsorgien nur vom recht schwachen Drehbuch, das zwar einige gute Ideen bietet, aber im Großen und Ganzen davon ablenken soll.
Das Cameron hier fehlt merkt man in jeder Szene, genauso wie Brad Fiedel´s Mainscore der durch einen anderen ersetzt wurde. Der Neue passt zwar auch in das Geschehen, dennoch vermisst man hier die alten Themes.
So ziemlich jeder behauptet dass das Ende des Films Hollywooduntypisch sei, wobei das totaler Quatsch ist. Schließlich wollte man mit “Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ die Filmsaga nicht beenden, sondern wieder zum Leben erwecken. Also hat man ein Ende gedreht, was auf weitere Terminator Filme andeutet. Natürlich ist das Ende, wie auch diverse andere Einfälle und Storytwists gelungen, wobei der übertriebene Humor und Arnies Selbstparodie einfach nur nerven. Hätte man den Film etwas ernster und düsterer gehalten, wäre ich durchaus dazu geneigt, eine höhere Wertung zu vergeben.
Somit steh ich dem dritten Terminator Film etwas zwiespältig gegenüber, denn es ist einer der Filme die man hätte besser aber auch um einiges schlechter machen können. Denn Logikfehler gibt es mehr als Genug, z.B. woher weiß Arnie beim Klauen eines fahrbaren Untersatzes wo die Autoschlüssel versteckt sind, wenn er doch ein gänzlich neues Terminator-Modell ist. Auch die Tatsache das T-X Kate Brewster zuerst töten will, indem sie auf sie schießt, sie aber damit noch etwas wartet bis Kate sich in ihrem Würgegriff befindet, nur um Informationen über John Connor zu bekommen. Nur dauert diese Aktion einfach nur zu lange, so dass Arnie rechtzeitig zur Hilfe eilen kann um sie zu retten usw. Also würde ich hier sämtliche Logikfehler aufzählen die mir einfallen, dann wäre ich womöglich heute nicht mehr fertig werden, denn soviel Stunden hat der Tag einfach nicht.
Auf Grund dessen das es positive wie auch reichlich negative Aspekte bei “Terminator 3 - Rebellion der Maschinen“ gibt und der Film immerhin keine Längen besitzt, versuche ich diese auszugleichen und komme somit auf ordentliche 7 Punkte. Schließlich ist Jonathan Mostow weiß Gott kein James Cameron und gibt zumindest sein Bestes damit die Story um die zukünftigen Terminator Filme weiter gesponnen werden kann.