Review

Terminator 3 - das ich das noch erleben darf! Und was rede ich: von einem vierten Teil ist schon die Rede...

Wieder einmal ist Hochsaison für Gebäudeversicherungen: zwei Terminatoren sind aus der Zukunft zurück, um Leute zu eliminieren bzw. zu schützen und dabei ganze Stadtteile in Schutt und Asche zu legen. Um es vorweg zu nehmen: was hier alles zu Bruch geht, läßt Emmerichs Godzilla die Schamesröte ins Gesicht steigen!

Und um noch etwas vorwegzunehmen: meine Erwartungen an den dritten Terminator waren fast nicht existent - und so konnte ich nur noch positiv überrascht werden, was auch tatsächlich der Fall war!

+STOP! SPOILER-WARNUNG+
Statt auf ausgefeilte Zeitreise-Thematik und handverlesene Darsteller setzt dieser Film auf Action Nonstop. Und das tut er vollblütig und vollendet. Nachdem die zwei Kontrahenten traditionsgemäß in blaublitzenden Zeitreisesphären in unserer Gegenwart angekommen sind, wird noch der eine oder andere Gag an die Vorgängerfilme losgelassen (ein nackter Terminator braucht nun mal Klamotten), um dann brachiale Action bis zum Umfallen zu servieren. Arnie als altgedienter T-101 will John Connor und dessen spätere Frau finden und in Sicherheit bringen, während seine (diesmal weibliche) Gegenspielerin T-X mal wieder technisch überlegen ist und nicht nur John Connor, sondern auch gleich dessen spätere Leutnants abzuleben.
Warum? Tja, dies ist eine der überraschenden Seiten des Films - denn man hat die Story nun etwas abgewandelt. Die Zukunft, die ursprünglich existierte, wurde ja in T2 verhindert... oder zumindest verzögert, wie man schon bald erfährt. Damit aber trotzdem Skynet (das trotzdem von den Menschen entwickelt worden ist) die Kontrolle übernehmen kann, bedarf es halt einiger Nachhilfe. Die Frage hierbei ist aber: wenn die ursprüngliche Zukunft verhindert wurde, wieso kann Skynet dann einen Terminator durch die Zeit schicken? Egal, ist halt die typische Zeitreise-Paradox-Problematik.

Durch all die Action schlagen sich wacker Nick Stahl als etwas farbloser John Connor (der im Verlauf des Films vom Tramper-Junkie zum Waffen- und Computerfachmann mutiert) sowie Claire Danes als etwas verschreckte Kate Brewster (Connors spätere Frau), wobei diverse witzige Anspielungen auf deren spätere Heirat nicht außen vor bleiben. Arnold S. macht trotz gehobenen Alters eine erstaunlich gute Figur, doch man merkt ihm eine gewisse Müdigkeit doch an. Kristanna Loken als killende T-X ist für Männer sicher ein echter Hingucker, kann als Terminatrix aber erst überzeugen, nachdem sie ihre schmucke "Fleischhülle" verloren hat (was erst ganz am Ende des Films der Fall ist).

Auch hier - genau wie in T2 - gibt es wieder so manche Logiklöcher im Drehbuch, aber die pausenlose und tricktechnisch fette Action läßt einem für derlei intellektuelle Müßiggänge kaum Zeit: schon kracht es wieder irgendwo.
Und dann - ganz am Ende - macht der Film etwas, daß sicherlich niemand (weder Hardcore-Fan noch Gelegenheitsgucker) erwartet hätte: er haut dem Betrachter ein Ende entgegen, daß gleichermaßen untypisch wie cool ist. Und dann doch wieder so ein bißchen Lust macht auf einen vierten Teil...

FAZIT:
Action, Action, Action. Und Action. Wer hier nicht satt wird, dem ist nicht zu helfen. Lohnt aufgrund des ungewöhnlichen Endes auch für Terminator-Fans, die T2 nicht mochten! Ansonsten gilt: bitte nicht zu ernst nehmen, denn die Möglichkeit, eine sinnvolle und stilgemäße Fortführung der originalen Terminator-Saga zu machen, ist wohl unwiederbringlich verloren! (7/10)

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