Das Gras scheint auf der anderen Seite immer grüner zu sein. Und so wagt sich Luca, seines Zeichens Meeresbewohner und aus der Sicht der Landbevölkerung auch -monster, an einem Sommertag an Land und lernt dort den gleichartigen Alberto kennen. Zusammen beginnen sie, das nahegelegene Dorf Portorosso zu erkunden. Dabei laufen sie stets Gefahr, dass ihre wahre Identität entdeckt wird.
Die Stärken liegen bei „Luca“ in der leichten Inszenierung und dem sommerlichen Setting, welches für eine angenehme Atmosphäre sorgt. Auf der anderen Seite sollte man keinen erzählerischen Tiefgang à la „Inside Out“ oder „Soul“ erwarten. Man hat sich hier auf eine jüngere Zielgruppe fokussiert, was aber nicht schlecht sein muss. Nur wirkt Pixars Neuer eben dadurch seichter, wenn auch leichter konsumierbar. Dabei bietet er auch einen guten Anteil coming of age mit der hier omnipräsenten Frage, wie sehr man sich anpassen sollte, um dazuzugehören. Ansonsten finden sich die üblichen Themen wie Familie, Freundschaft, Anderssein etc. wieder, die man schon zig mal vorgesetzt bekommen hat.
Grafisch detailverliebt in Szene gesetzt wird hier Urlaubsatmosphäre kreiert, in der man schwelgen kann. Gerade die Landschaften und Hintergründe sind schön geraten, in diesen wirken die Figuren mehr comicartig. Zwar spart man auch nicht an Klischees, insgesamt ist das Design aber gelungen. Fellinis „La Strada“ findet sich hier ebenso wie Marcello Mastroianni.
„Luca“ ist wieder ein guter Film aus dem Hause Pixar. Variiert er zwar mal wieder altbekannte Themen, so verpackt er diese dennoch ansprechend samt Urlaubsoptik in einem flotten Animationsabenteuer. Kein ganz großer Wurf, aber ein schöner, sommerlicher Spaß.