Review

Staffel 2 - 8/10

Staffel 2

Allerliebste Alternativen

In der zweiten Staffel von „What If…?“ werden uns wieder viele alternative Welten und Universen, Settings und Ausgangslagen präsentiert, was im MCU außerhalb des uns bekannten Erzählstrangs so passiert sein könnte. Z.B. wenn Ego mit seinem Sohn Peter Quill in den Achtzigern die Erde angegriffen hätte oder was wäre, wenn sich die Avengers schon Anfang des 17. Jahrhunderts hätten formieren müssen…

Was dem MCU schon länger abgeht, kommt bei „What If…?“ umso besser raus. Vor allem in dieser sehr guten zweiten Staffel. Sie wirkt organisch und abwechslungsreich, kreativ und mutig, authentisch und frisch. Klar, durch den Multiversum-Charakter und die vielen verschiedenen, neuen Figuren und Versionen fehlen vielleicht etwas Identifikation und Emotionen, Fallhöhe und Vorwissen. Aber in Sachen Originalität , Epik, Härte und Frische kann mit „What If…?“ im MCU oder allgemein dem Superheldengenre fast nichts mithalten. Da gehen Wünsche und Wahnwitze in Erfüllung, das ist fast wie im Kinderzimmer mit dem Spielzeug. Jeder gegen jeden, es entstehen ganz neue Ansätze, Kombinationen und Denkweisen, Duos und Kräftemessen. Peggy Carter sticht heraus. Es gibt Cyberpunk, Mittelalter und Anime. Die verschiedenen Styles und Einflüsse sind auffällig lässig und cool. Das gefällt mir richtig gut. Die „Die Hard“-Hommage an Weihnachten ist stark. Wagenrennen a la „Ben Hur“. Interdimensionale Kriege. Zombies und Drachen, Odin in his Prime, Happy Hogan als lilaner Hulk. Eine äußerst gefährliche Dr. Strange-Variante. Kahhori als neue Heldin mit Mohawk-Ursprünge ist ein weiteres Highlight, viel mehr als nur Marvels übernatürliche Pocahontas. Wie gesagt, da ist enorm Abwechslung drin, hier gibt es das, was das hauptsächliche MCU schon länger nicht mehr kann. Und selbst wenn alles kaum bis keine Auswirkungen hat - als eigenständige Eskapaden und coole „Was wäre wenn?“-Ausflüge erfüllt das einige feuchte Comicfanträume. 

Fazit: schöne und interessante, kreative und dann im Endeffekt doch eventuell unbedeutende One-Offs der großen, sinkenden Marvelshow - sicher nicht die Rettung, aber effektive Einblicke und Erinnerungen, wie es sein könnte. (8/10)

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