Review

Inhalt:

Irgendwo in China, wohl in den 20er oder 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Yu-Shan (Jimmy Wang Yu) arbeitet zusammen mit seinem Kollegen Erh Li Hao (Suen Yuet) für die Drogenschmuggler-Bande von Ta Peng (Sit Hon).
Yu-Shan ist quasi der "2. Mann" der Gang..., und mit der Schwester von Ta Peng, der schönen Fu Ying (Sally Chen Sha-Li) verheiratet!

Bei einer ihrer Aktionen wird es für Yu-Shan und Erh Li Hao zu brenzlig. Und sie entweichen in das ehemalige Heimat-Dorf von Yu-Shan, in den Ort ChiaHou!
Dort lebt der Bruder von Yu-Shan, Ta Hao (Hon Siu), als Kuchen-Bäcker, zusammen mit seiner Frau, Yu Fung (Hsia Fan). Ta Hao wird vom Bordell-Besitzer der Stadt, Shih (Paul Chang Chung) bedroht..., dieser begehrt Yu Fung, und belästigt diese!

Yu-Shan will Shih und seine Gangster zur Rede stellen. Es kommt zu einem ersten Kampf.
Ta Hao bekommt mit, wie Yu-Shan sein Geld "verdient", und erstattet Anzeige bei der Polizei!
Diese stellt Yu-Shan und Erh Li Hao im Bordell..., und es kommt zum Kampf.
Yu-Shan kehrt zu seiner Bande zurück..., und Erh Li Hao wird festgenommen.
Er löst sich selbst, unter Vermittlung von Shih, mit den Drogen bei der korrupten Polizei des Ortes aus!

Yu-Shan gilt in seiner Bande nunmehr als Verräter. Und Ta Peng fordert ihn zum Duell. Beide Männer verletzen sich selbst mutwillig bei diesem Kampf. Beide wollen sich nicht gegenseitig töten..., das Duell endet somit remis.
Yu-Shan kann beweisen, dass Erh Li Hao der wahre Verräter ist, und kann später diesen töten!
Von Fu Ying erfährt Yu-Shan zudem, dass Ta Hao von Shih brutal getötet und Yu Fung vergewaltigt und in das Bordell der Gangster verschleppt wurde...!

Yu-Shan startet nunmehr einen langen, blutigen Rache-Feldzug..., und schließlich kann er Shih zum Duell auf Leben oder Tod stellen.....


Fazit:

Vorbemerkung: Leider muss ich immer wieder feststellen, dass Hollywood-Jünger sich im Internet daran machen, KungFu-Filme zu rezensieren, und dies absolut voreingenommen, einseitig und mit dem festen Willen, das Eastern-Genre dadurch in Verruf zu bringen.
So auch bei diesem vorliegenden Streifen. Ich kann darüber mal gerade müde lächeln..., und jeder sollte sich unvoreingenommen sein eigenes Bild machen. Und niemals vergessen, dass Eastern ein Genre des UNTERHALTUNGS-Films sind. 
Angeblich hochwissenschaftliche (um sowas muss es sich ja bei Filmen ala "Minions" handeln) Belehrungen oder wie die Welt gefälligst zu betrachten sei, dass hübsche, asexuelle Softies immer die besseren Menschen sind oder eine oberflächliche, entsolidarisierte und entsexualisierte Fun-Gesellschaft erstrebenswert sei, und dass die hegemonialen Bestrebungen des U.S.-Imperialismus zu glorifizieren sind (zumindest in U.S.-Filmchen mit Militär-Bezug), mag ja Sache des manipulativen U.S.-Mainstream-Massenkinos sein, bitte sehr. 
Dem muss aber nun nicht jeder huldigen. Und ich schon mal gar nicht!

Ich komme zum vorliegenden Streifen:

Meine kleine Wang Yu-Retrospektive geht weiter...

Im Jahre 1972 drehte Regisseur Ting Shan-Hsi für das kleine Hongkonger Label "Carson Film Production Co." diesen kernigen KungFu-Actioner mit Eastern-SuperStar Wang Yu in der Hauptrolle!

In eher dunklen Bildern gehalten, entwarf Ting Shan-Hsi eine einfache Story, ja es wirkt anfangs fast so, als hätte die Regie rudimentäre Fragmente zu einer Geschichte zusammenfügen wollen, was sich denn so aber doch nicht fortführt. 
Auf die Story kam es natürlich nicht so an..., aber Ting bekommt noch die Kurve, arbeitet denn noch alles sauber ab, und kann mit rau-kernigem KungFu die Story noch ins Ziel führen.

Und je länger der Streifen, der nur über eine knapp 80minütige Laufzeit verfügt, dauert..., um so mehr weiß letztendlich dieser Actioner den Betrachter zu fesseln. 
Etwas erstaunlich, denn anfangs glaubt man eher kaum, dass Ting Shan-Hsi die eine oder andere Nuance setzen kann, auch Gefühle wie Eifersucht und Gerechtigkeitssinn die Figuren prägen können. Zuzüglich einer geradezu widerlich korrupten Polizei, verkörpert durch einen aufgeschwemmten, notgeilen Officer (Got Siu-Bo).
An sich ist "The lion´s heart" ("Wang Yu - Der stählerne Todesschlag") aber natürlich vornehmlich ein rau-rustikaler, knallharter KungFu-Actioner..., dessen Story den Aufhänger für eine sich immer mehr steigernde Gewalt bilden soll!

Wang Yu ist der Held der Geschichte. Kein Sauber-Mann, er ist selbst ein Verbrecher, ein Drogen-Schmuggler..., und wenig zimperlich in seinen raubeinigen Methoden.
Gibt´s Ärger, stellt er sich sogleich einer Auseinandersetzung. Wenig Eloquenz ausstrahlend..., ist er letztendlich wieder einmal der einsame, harte Kämpfer und entsprechend kompromisslos.

Suen Yuet ist zunächst sein Begleiter, sein Kollege innerhalb einer rustikalen Gang von Fellmützen-Trägern, die eine raue Natur durchreiten.
Doch ist er letztendlich ein Verräter, der Wang Yu die Frau neidet, die er selbst begehrt.
Sit Hon ist der Banden-Boss, auch mit wenig Intellekt behaftet, doch er weiß, er kann seinen besten Mann, seinen Schwager, nicht einfach so abgeben. 
Er weiß, er muss um die Gesetze der Gang zu beachten und damit vor seinen Leuten sauber dazustehen, Wang Yu fordern. Weiß aber auch, dass er ihn nicht töten sollte!

Paul Chang Chung ist der Villain..., tritt etwas gepflegter in Erscheinung. Und ist auch der einzige, der etwas betuchter wirkt.
Arroganz zeichnet diese Person aus..., und rücksichtslos will er sich die Frau nehmen, die er begehrt. Menschenleben zählen ihm natürlich nichts.
Shan Mao und Lung Fei sind noch auf seiner Seite zu entdecken.

Die Damen machen einen tapferen Job. Hsia Fan ist die, die sich vom Villain belästigen lassen muss. Sie ist hilflos, weil ihr Mann -im Film von Hon Siu entsprechend dargestellt- ebenso wehrlos ist. Und ihr Schicksal ist grausam
Sally Chen Sha-Li ist da als Mitglied der Schmuggler-Bande und Schwester des Boss, denn anders gestrickt. Frech-selbstbewusst und mit resoluter Ansprache, sich nix gefallen lassend. Und sie ist denn auch eifersüchtig..., und greift zur Knarre. Starke Performance, Sally!

Wichtigstes ist wie immer die KungFu-Action! Ein KungFu-Hit in dem viel und derbe gefightet wird, der ganzen rauen Atmosphäre entsprechend.
So sind denn die Fights erwartungsgemäß in einem rasanten, harten, eher ruppigen Stil gehalten. Gebalge ist das aber auch nicht, es geht schon um KungFu..., und so kann denn die Kampf-Regie eben diese gute Mischung aus reellen Aktionen aber eben auch echtem KungFu erzielen. 
Und es geht zur Sache..., der Hass der Protagonisten lässt die "1 vs. 10"-Kämpfe immer brutaler wirken..., und das Finale ist ein Duell auf Augenhöhe.
Mehrteilig denn, mit einer kleinen, musikalisch merkwürdig untermalten Einlage..., aber im Fluss kommt es denn zwischen Wang Yu und Paul Chang Chung noch zur dramatischen Abrechnung!

Die Fights zuvor..., vor allem im Bordell machten mit zügigem Drive und exzellenten Stuntmen Laune. Letztere fliegen fast alle spektakulär über das Geländer einer Zuwegung zu den Zimmern, in das Foyer des Bordells, nachdem sie von Wang Yu´s Schlägen und Tritten getroffen wurden. 
Das sah geil und gut gemacht aus..., und verpasste diesen Fight-Aktionen denn den richtigen Drive!

Die deutsche Synchronisation konnte im wesentlichen überzeugen. Einige Sprecher arbeiteten mit ausländischem Akzent.
Das wirkte fast so, als hätten "Slavko Avsenik und seine Original-Oberkrainer(innen)" mit slowenisch-slawischer Akzentuierung diesen Eastern synchronisiert. Warum? Darüber lässt sich nur spekulieren..., klang aber mal anders, und gar nicht so schlecht.

"The lion´s heart" ("Wang Yu - Der stählerne Todesschlag") ist ein typischer KungFu-Actioner ala Wang Yu. Rau, kernig, hart..., mit marginaler Story, die aber noch überraschende Nuancen setzen konnte.

6,5/10.

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