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„3 Engel für Charlie“ war ein witziger Film, der als beklopptes Zitatenkino ausnahmsweise mal Spaß machte, aber wirklich mehr davon wollte man nicht sehen – schon ein Grund für das Versagen der Fortsetzung.
Schon der Auftakt ist überdreht bis die Schwarte kracht, aber langweilt eher als Laune zu machen: Natalie Cook (Cameron Diaz), Dylan Sanders (Drew Barrymore) und Alex Munday (Lucy Liu) befreien den gefangenen Agenten Ray Carter (Robert Patrick) aus der Gefangenschaft von Ostblocksoldaten, indem Natalie die Meute ablenkt und die anderen verdeckt arbeiten. Es folgt eine turbulente Flucht inklusive Sprung in einen fallenden Hubschrauber, der im Fallen zum Starten gebracht wird. Das ist komplett CGI-verseucht und sorgt bei jedem Fan handgemachter Action zum zornigen Pulsieren der Halsschlagader.
Die Minimalhandlung dreht sich von da an um ein paar geheimnisvolle Ringe, auf denen wichtige Informationen gespeichert sind. In die Chose ist dann der frisch gerettete Ray ebenso involviert wie ein Ex-Freund Dylans und Charlies ehemaliger Engel Madison Lee (Demi Moore), die beide finstere Pläne schmieden…

Wie gesagt, das Konzept von „3 Engel für Charlie“ war einmal ganz lustig, aber mehr Filme dieser Art habe ich mir nicht gewünscht. Teil 2 mit dem selten dämlichen Titelzusatz „Volle Power“ (bzw. „Full Throttle“ im Original) macht dann auch noch den Fehler, noch überdrehter und unrealistischer als der Vorgänger daherzukommen. Daher sind die meistens Fights jetzt nicht nur voller Wirework, sondern auch noch mit CGI-Firlefanz und Kameraspielereien verseucht, dass man gar nichts mehr von den Kampfkünsten der Darstellerinnen wirklich mitbekommt. Lediglich in ein oder zwei Kämpfen kann man noch sehen, was die drei Grazien draufhaben, aber insgesamt enttäuscht die Action maßlos.
Die Handlung ist noch dünner als im ersten Teil (d.h. quasi nicht-existent), sodass Regisseur McG mit enorm viel Tempo dagegenhalten will – doch zuviel Tempo nimmt. Der Zuschauer wird gar nicht mehr losgelassen und von einer Szene zur nächsten gehetzt, doch bei soviel Hektik lässt das Interesse an dem viel zu bunten Treiben schnell nach. Ständig wechseln die Outfits der Engel und noch mehr als der erste Teil setzt „3 Engel für Charlie – Volle Power“ auf die körperlichen Reize seiner Hauptdarstellerinnen – was leider auch in seiner Übertriebenheit peinlich wirkt.

Immerhin der Humor kann teilweise noch überzeugen: Das Frettchen-Gealbere zwischen Alex und ihrem Vater (John Cleese) z.B. ist amüsant und die Szene mit dem bouncenden Hip Hop Auto ist ein echter Brüller. Anspielungen auf Popkultur und Filme gibt in geringerem Maße als im Vorgänger, aber vorhanden sind sie immer noch: So hat Demi Moores Ex-Mann Bruce Willis einen Cameoauftritt usw. Blöde hingegen, dass man Bill Murray als Bosley durch Bernie Mac ersetzt hat und eine komplett hanebüchene Erklärung von wegen schwarzer Pflegefamilie liefert.
Darstellerisch hat sich im Vergleich zum Vorgänger wenig getan: Die drei Grazien chargieren immer noch mit viel Laune und können für etwas Stimmung sorgen, auch wenn das alles andere als großes Schauspiel ist. Demi Moore und Robert Patrick spielen solide, aber unter Wert, während Matt Le Blanc mal wieder seine geniale Nebenrolle als Alex' Freund hat. John Cleese hat zwar nur wenige Szenen, liefert aber eine Performance in gewohnter Klasse ab.

Unterm Strich ist „3 Engel für Charlie – Volle Power“ eine heillos überfrachtete Fortsetzung, die alle Schwellen des Vorgängers überschreitet und durch zuviel Hektik sowie zuviel CGI-Einsatz nervt. Immerhin gibt es wenige gelungene Actionszenen und ein paar gute Gags, welche die ganze Chose noch halbwegs amüsant machen.

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