Der zweite Auftritt der drei bezaubernden Engel auf der Leinwand.
Nach dem großen Erfolg des ersten Engelfilms war klar, daß ein zweiter Aufguß folgen würde. Normalerweise aber sagt das Gesetz der Serie, daß ein zweiter Teil nur selten so gut oder gar besser ist als das Original. Nun, man hat die gleichen Leute versammelt, die schon einst viel Spaß zusammen hatten, lediglich Bill Murray wurde durch den schwarzen Schauspieler Bernie Mac ersetzt, der hier den Bosley geben darf. Ansonsten ist im wesentlichen nichts passiert, der Auftrag, den die Engel diesmal erhalten, dreht sich um zwei gestohlene Ringe, deren Kombination alle Daten aus dem US-Zeugenschutzprogramm preisgibt. Interessant sind diese Ringe vor allem für die verschiedenen Gangs, die sehr auf der Suche nach untergetauchten Verrätern sind, klar, daß derart wertvolle Daten nicht in die falschen Hände gelangen dürfen. Und auch wenn ein ehemaliger Angel als Drahtzieher dahintersteckt, kann nichts die drei Grazien davon abhalten, für Gerechtigkeit zu sorgen.
Manchmal muß man sich schon wundern, wieviel Spaß man bei ganz einfacher Unterhaltung haben kann. Das hier ist pures, amerikanisches Popcornkino, unernst, unblutig, teilweise läppisch und von den Fähigkeiten der Damen her gesehen völlig übertrieben ( beispielsweise läßt sich aus einem Schuhabdruck nicht nur sofort Marke und Verkaufsort erkennen, sondern auch ein verheilter Muskelriß tritt ans Tageslicht ), macht aber vielleicht deshalb solches Vergnügen. Sehr schön ist auch die illustre Schar der Nebendarsteller, John Cleese, Demi Moore, Robert Patrick, Cameos von Bruce Willis und anderen, daran läßt sich schon auch der Stellenwert des Films bei der Künstlerschaft erkennen. Sicher sind manche Spezialeffekte völlig übertrieben und deutlich als Computereffekte erkennbar, aber was soll es...
Es tritt schon nach ganz kurzer Zeit der Effekt ein, den man aus dem ersten Teil kennt. Man macht den Mund leicht auf, der Blick stumpft ein wenig ab, Cameron Diaz betritt in einem aberwitzigen Kostüm eine Bar in irgendeinem Nest und reitet auf dem elektrischen Bullen, da stiehlt sich unmerklich ein leichtes Grinsen ins Gesicht, bleibt da hängen, und schon ist man gefangen. Es gibt sehr viele sehr lustige Szenen in diesem Film, natürlich sind alle bekannten Effekte des aktuellen Kinos auch dabei ( Matrix läßt mehrfach grüßen ), aber das alles ist mit großer Leichtigkeit gedreht worden, lieber noch einmal ein wenig mehr Blödsinn machen als einen Effekt oder einen Kalauer weglassen ( wenngleich man sich nicht auf der unteren Ebene befindet, die Wortspiele sind teils wirklich amüsant ). Kurzum, Filme wie dieser machen einfach Spaß, sind technisch perfekt, die Mädels sind allesamt hübsch anzusehen. Nicht denken, sondern genießen, der zweite Teil schlägt das Original um Längen und widerlegt die eingangs geäußerte These – 9/10