3
Was ist von einem Film zu halten, bei dessen zweifelhaften Höhepunkt es sich um eine ekelige Hodentransplantation in allen Details handelt? Selbstverständlich nicht viel. Doch die Resultate dieses medizinischen Eingriffs sind dank der schlechten Schauspieler dann schon fast wieder komisch: "What have you done with my balls?!" Ansonsten gibt es aus dem Liebeslager der SS (oh Mann, was für eine Exploitationsgrütze!) wenig Aufregendes zu berichten. Das Ganze ist einmal mehr bloß ein einziger Vorwand, um mäßig aussehende Frauen beim Duschen, Nazis beim Feiern von Orgien und Soldaten und Gefangene beim Kopulieren in schäbig eingerichteten Laboratorien zu zeigen. Und dann immer diese geheuchelte Betroffenheit über die Schandtaten des Naziregimes bei gleichzeitiger Zeigefreudigkeit. Erwänenswert ist noch die entsetzlich dünne Musik, die sich anhört, als würde ein Einarmiger Keyboard spielen.
5
Schmuddeliger 70er-Jahre-Sleaze. Die Logiklöcher sind so tief, dass man in ihnen ertrinken könnte, doch das ist noch gar nichts gegen die ultra-billige Inszenierung. Der Trash-Fan jedenfalls wird während der gesamten Spielzeit voll befriedigt; selbst über den Abspann kann man grinsen. Als guter Film ist "SS Experiment Love Camp" leider schlecht; als schlechter Film hingegen ist er ausgezeichnet. Ein faszinierendes Zeugnis darüber, dass man eigentlich gar nichts können muss, um einen Spielfilm auf die Beine zu stellen. Von politischer Propaganda ist der Streifen, wie eigentlich alle Beiträge zum Naziploitation-Subgenre, weit entfernt; dafür hat er viel zu wenig Substanz. Ausgezeichnete Wahl für ein bierseliges Beisammensein mit Freunden des schlechten Geschmacks.