Harry, gespielt von Rutger Hauer, der auch den Erzähler gibt, streift in seinen Jugendjahren durch seine Heimatstadt. Er kommt an einem Haus vorbei, dessen eines Fenster offen steht und Musik trägt sich hindurch zu ihm. So verweilt er fasziniert. Dies wiederholt sich, bis das Haus plötzlich leer steht. Als er viel später selbst hier und in das Zimmer, aus dem einst die Musik drang, einkehrt, eröffnet sich ihm die Bedeutung.
Oder so schreibt es zumindest das Skript, welches auf dem Text „De Kamer“ von Harry Mulisch basiert. Rutger Hauer als Protagonist und Erzähler hört man gerne zu. Doch es bleibt eine etwas in der Luft hängende Erzählung, die man als gegeben hinnehmen muss. Und trotzdem reißt er in der kurzen Zeit manches Thema an, das zu erörtern interessant gewesen wäre. Die Besessenheit Harrys, das Bedauern der verpassten Chancen und ein Streifzug durch seine Erinnerungen.
Getaucht in zugegebenermaßen schöne Schwarzweiß-Bilder kommt man nicht umhin sich zu fragen, ob Hauer hier (auch) von sich selbst erzählt. Ein Gefühl der Nähe, selbst in der kurzen Zeit, gelingt den Regisseuren Hauer und Erik Lieshout durchaus, inhaltlich bleibt es aber vage.
Als ob man ein kurzes Stück per Anhalter mitgenommen wurde, entlässt das Werk das Publikum nach einer recht kurzen, aber nicht uninteressanten Fahrt.